Kölner Forscher koordinieren Stammzell-Projekt

KÖLN (akr). Kölner Wissenschaftler koordinieren das erste Projekt zur Stammzellforschung mit deutscher Beteiligung, das von der Europäischen Union gefördert wird.

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Die Forscher arbeiten an einem Gen-Atlas, in dem die Funktion der Gene in embryonalen Stammzellen von Mäusen dargestellt wird. Langfristig wollen sie eine Datenbank aufbauen, in der menschlichen Genen Funktionen zugeordnet werden.

Der Neurophysiologe Professor Jürgen Hescheler vom Institut für Neurophysiologie der Universität Köln verwaltet 8,5 Millionen Euro für die Forschergruppe FunGenEs (Functional Genomics in Engineered ES cells). Das Geld stammt aus dem sechsten Rahmenprogramm der EU zur Forschungsförderung.

"Die EU will die Forschung stärker integrieren, deshalb muß man für eine Förderung europäische Partner haben", sagt Hescheler. Zu der Gruppe haben sich 20 Stammzellforscher aus sechs Ländern zusammengeschlossen. Voraussetzung für die Bewilligung der Projektgelder durch die EU war, daß die Wissenschaftler nur mit Mäuse- und nicht mit menschlichen embryonalen Stammzellen arbeiten.

"Wir wollen herausfinden, in welchem Stadium der Entwicklung welches Gen aktiviert wird", erklärt Hescheler. In dem Gen-Atlas soll aufgelistet werden, wann welche Gene zum Beispiel zur Bildung einer Herzzelle aktiviert werden. Im Jahr 2007 müssen die Stammzellforscher ihren Abschlußbericht vorlegen.

Mit den Projektmitteln können die Wissenschaftler auch Mitarbeiter für den Aufbau einer Datenbank finanzieren, deren Standort in Köln ist. Gespeichert werden sollen hier perspektivisch auch Informationen zur menschlichen Genomik. "Unser Ziel ist, komplett zu verstehen, wie eine Herzzelle zu einer Herzzelle wird", erklärt er.

Ist dieses Wissen vorhanden, können Herzzellen aus embryonalen Stammzellen gezüchtet werden. Nach einem Infarkt könnten sie Patienten ins geschädigte Gewebe injiziert werden und den Herzmuskel reparieren.

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