Mit Stammzellen gegen Parodontitis

LONDON (ddp). Zahnausfall durch Parodontitis könnte in Zukunft mit Hilfe einer Stammzellbehandlung verhindert werden. Die Grundlage für eine solche Therapie haben US-Forscher jetzt gelegt.

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Den Wissenschaftlern ist es gelungen, Stammzellen aus der Zahnwurzelhaut zu isolieren. Diese dünne Gewebeschicht, die den Zahn im Kiefer festhält, ist bei Parodontitis sehr häufig geschädigt - mit der Folge, daß der Zahn seinen Halt verliert. Die nun isolierten Stammzellen könnten helfen, das geschädigte Gewebe zu regenerieren. Erste Transplantationsexperimente mit Mäusen verliefen bereits sehr vielversprechend. Das berichten Dr. Byoung-Moo Seo vom National Institute of Health (NIH) und seine Kollegen (Lancet 364, 204, 149).

Die Zahnwurzelhaut umgibt die gesamte Wurzel eines Zahns. Mit elastischen Fasern verbindet sie den Zahnzement der Wurzel mit dem Kieferknochen und hält so den Zahn fest in seinem Zahnfach. Bei Entzündungen wie der Parodontitis können sich diese Fasern lösen. Der Zahn beginnt zu wackeln oder fällt im schlimmsten Fall sogar aus. Ist der Zahnhalteapparat erst einmal geschädigt, ist die Wiederherstellung nur sehr begrenzt möglich. Daher suchen Mediziner nach Methoden, die eine Regeneration der Wurzelhaut ermöglichen. Bereits seit 30 Jahren vermuten Wissenschaftler, daß es in der Wurzelhaut eigene, spezielle Stammzellen geben könnte.

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