Reichen Stammzellproteine für eine Therapie völlig aus?

Veröffentlicht:

NEW YORK (ple). Embryonale Stammzellen lassen sich möglicherweise eines Tages ganz anders therapeutisch nutzen als bisher gedacht: Denn offenbar genügen bestimmte Eiweißmoleküle, die die Zellen ausschütten, um etwa einen genetisch bedingten Herzfehler zu verhindern. Statt der Zelltherapie würde so eine Behandlung ausschließlich mit den Stammzell-Faktoren ausreichen.

Dies haben Wissenschaftler vom Memorial Sloan-Kettering Krebszentrum in New York in Versuchen mit Mäusen herausgefunden. Wie die Arbeitsgruppe um Dr. Diego Fraidenraich heute in der Zeitschrift "Science" (306, 2004, 247) berichten, handelt es sich bei den sezernierten Faktoren um das Protein IGF-1 (insulin-like growth factor 1) und das Eiweißmolekül WNT5a, das für die normale Embryonalentwicklung unerläßlich ist. Die Forscher entdeckten in ihren Versuchen darüber hinaus, daß IGF-1, noch vor einer Konzeption intraperitoneal verabreicht, die Entwicklung herzkranker Embryonen teilweise verhindern kann.

Die Entdeckung der US-Forscher hat vor dem Hintergrund Bedeutung, daß bei der Therapie mit embryonalen Stammzellen Teratome entstehen können. Es sollte deshalb verstärkt geprüft werden, ob ein therapeutischer Erfolg im Tierversuch tatsächlich auf der Umwandlung der Stammzellen etwa in Herzzellen beruht oder nicht doch auf dem Einfluß von Faktoren, die die Stammzellen ausschütten. Die Entdeckung könnte die Forschung mit Embryo-Stammzellen in eine neue Richtung lenken.

Mehr zum Thema

Allokation von Ressourcen in schwierigen Zeiten

Allgemeinmedizin, das ist lebenslange Präzisionsmedizin

Suche nach Markern

Multiples Myelom: Klonale Plasmazellen mit prognostischer Bedeutung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen