Stummschalten von Genen senkt den Lipidspiegel
KULMBACH (ple). Forschern in Deutschland und den USA ist es jetzt im Tierversuch gelungen, mit einer neuen gentechnischen Methode den Lipidspiegel deutlich zu senken. Die Wissenschaftler nutzten dazu die RNA-Interferenz, bei der die Synthese des Apolipoprotein B (ApoB) verhindert wird.
In ihren Versuchen mit Mäusen gelang es, durch intravenös injizierte chemisch veränderte Nukleinsäuren die dazu passenden Boten-RNA-Moleküle zu zerstören. Boten-RNA ist eine Zwischenstufe zwischen Gen und Protein. Das ApoB-Gen wird gewissermaßen stummgeschaltet.
Wie die Forscher heute in "Nature" (432, 2004, 173) berichten, sinkt durch die systemische Applikation der chemisch an Cholesterin gekoppelten Moleküle die Menge an Chylomikronen - sie enthalten Cholesterin - um 50 Prozent. Die LDL-Menge wird um 40 Prozent gesenkt. Die Forscher glauben, durch die chemische Modifizierung einen Weg gefunden zu haben, die RNA-Interferenz eines Tages für die systemische Behandlung nutzbar machen zu können.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Potential darf nicht verspielt werden