KOMMENTAR

Eine einzige Analyse sagt nicht alles

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Die forensische DNA-Analyse ist äußerst erfolgreich: Sexualstraftäter konnten damit bei Massen-Screenings überführt werden, Justizirrtümer ließen sich aufklären. Menschen, die aufgrund von falschen oder unklaren Zeugenaussagen im Gefängnis saßen oder - wie in den USA - bereits auf ihre Exekution warteten, sind dank DNA-Analyse wieder auf freiem Fuß.

Es spricht also wenig dagegen, auch in Deutschland die Gesetze so anzupassen, daß bei DNA-Analysen Merkmale wie Herkunft, Haar- und Augenfarbe untersucht werden dürfen, um damit ein möglichst genaues Täterprofil zu erzeugen.

Allerdings darf man sich von der hohen Präzision der Methode nicht blenden lassen - menschliche Fehler sind auch bei der DNA-Analyse leicht möglich: So hat schon mancher Laborant aufgrund von Verunreinigungen seine eigene DNA analysiert statt die in der Probe.

Und daß in Berlin ein Mensch unschuldig hinter Gitter mußte, weil jemand seine DNA-Probe vertauscht hat, zeigt, welche Konsequenzen es haben kann, wenn man sich auf eine einzige Analyse verläßt.

Die Methode ist sicherlich gut, doch wird sie nicht sorgfältig angewandt, läuft man Gefahr, schwere Fehler zu begehen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Ein Phantombild aufgrund von DNA-Spuren am Tatort - das ist wohl schon in wenigen Jahren möglich

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Weitgehend normale motorische Entwickung

Präsymptomatische Therapie könnte spinale Muskelatrophie verhindern

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Stellungnahme der American Academy of Sleep Medicine

Schläfrige Patienten: Müdigkeitsanamnese auf keinen Fall verschlafen

Lesetipps
Hat eine Patientin mit metabolischer Fettleber zusätzlich eine Hypertonie, sollte der Fibroseverlauf strenger kontrolliert werden.

© Anna Khomulo / stock.adobe.com

Synergistischer Effekt

Hypertonie verschlimmert wohl metabolische Fettleber

Blutdruckmessung eines Mannes der auf seinem Bett liegt und schläft.

© Drazen Zigic / Getty Images / iStock

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Ein junger Teenager erhält eine Memingokokken-Impfung in einer Arztpraxis.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Update

Serogruppen A,C,W und Y

Meningokokken: Neue STIKO-Empfehlung für ältere Kinder und Jugendliche