Stammzellen über Artgrenze hinweg transplantiert

MONTPELLIER (ple). Embryonale Stammzellen lassen sich offenbar über die Artgrenze hinweg therapeutisch nutzen, wie jetzt tierexperimentelle Untersuchungen zur Therapie bei Herzinsuffizienz nach einem Herzinfarkt belegen. Vielleicht können die bei Schafen gewonnenen Erkenntnisse eines Tages die Behandlung von Herzkranken mit Stammzellen von Tieren möglich machen.

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Französische Forscher in Montpellier haben in den Versuchen embryonale Stammzellen von Mäusen in das infarzierte Gewebe von Schafen injiziert. Wie die Wissenschaftler heute in "The Lancet" (366, 2005, 1005) berichten, gelang es den Wissenschaftlern um Dr. Michel Pucéat zuvor in der Kulturschale, die Entwicklung der Stammzellen in Richtung Kardiomyozyten zu dirigieren.

Einen Monat nach der Injektion hatten Tiere, die die Stammzellen erhalten hatten, eine viel bessere Herzfunktion - gemessen an der linksventrikulären Auswurffraktion - als Tiere, die statt der Zellen nur die für die Züchtung der Zellen verwendete Lösung injiziert bekamen.

Molekularbiologische und histologische Analysen ergaben schließlich, daß sich die embryonalen Stammzellen tatsächlich in Herzzellen verwandelt hatten und zur Verbesserung der Herzfunktion beitrugen. Teratome sind aus den verpflanzten Stammzellen nicht entstanden. Die Forscher geben jedoch zu bedenken, daß die Beobachtungszeit mit vier Wochen für eine endgültige Beurteilung zu kurz ist.

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