Können Hirn-Stammzellen das Augenlicht retten?

MADISON (mut). Neurogene Vorläuferzellen sind möglicherweise eine Option bei altersbedingter Makula-Degeneration. In Versuchen konnten sie bei Ratten das Augenlicht retten.

Veröffentlicht:

Die Entdeckung machten Forscher aus Madison in den USA eher zufällig: Eigentlich wollten sie in dem Tiermodell prüfen, ob ein Wachstumsfaktor aus Gliazellen in der Lage ist, Retinazellen vor der Degeneration zu retten. Als Vehikel wollten sie genmanipulierte humane neuronale Stammzellen benutzen, um den Wachstumsfaktor kontinuierlich am Ziel auszuschütten, so Dr. Raymond Lund in einer Mitteilung der Universität von Madison.

Doch in ersten Tests bemerkten die Forscher, dass die Zellen auch schon ohne den Wachstumsfaktor neuroprotektiv waren. "Sie waren von sich aus schon in der Lage, die Retina-Zellen am Leben zu halten," sagte Lund.

Wie Lund berichtet, ist es nicht schwierig, die Zellen zu injizieren: Sie werden durch einen Schlitz in der Lederhaut subretinal implantiert. Nach der Injektion integrieren sie in die Retina. Vor Tests bei Menschen wollen die Forscher klären, worauf die Schutzwirkung beruht. Sie vermuten, dass die Stammzellen auch ohne Manipulation schon Faktoren ausschütten, die benachbarte Zellen retten. (PLoS One 2, 2007, e338).

Mehr zum Thema

Noch keine in vivo-Daten

Bakterielle Enzyme wandeln Blutgruppen A und B in 0 um

DNA

Genschere CRISPR/Cas bald noch breiter einsetzbar?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!