Fertile Mäuse aus verjüngten Fibroblasten gezüchtet

BEIJING (ple). Stammzellen, die durch eine Verjüngungskur etwa aus Hautfibroblasten entstanden sind, haben offenbar tatsächlich das Potenzial, sich in alle Zellarten zu verwandeln. Erstmals wurden nun aus solchen Zellen fertile Mäuse gezüchtet.

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Eine aus verjüngten Bindegewebszellen gezüchtete Maus.

Eine aus verjüngten Bindegewebszellen gezüchtete Maus.

© Foto: Dr. Qi Zhou, Beijing

Wissenschaftler - und nicht zuletzt inzwischen bereits viele Patienten -setzen große Hoffnungen in die Reprogrammierung, also die Verjüngung von ausdifferenzierten Zellen wie die der Haut, weil das die Herstellung humaner embryonaler Stammzellen überflüssig machen würde. Bisher haben Stammzellforscher nur belegt, dass die auch als induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) bezeichneten Zellen embryonalen Stammzellen sehr ähnlich, aber nicht identisch mit ihnen sind.

Gleich zwei chinesischen Forschergruppen ist der Erfolg mit den iPS-Zellen gelungen. Chinesische Forscher um Dr. Qi Zhou haben zumindest im Tierversuch zeigen können, dass solche iPS-Zellen eine Verwandlungsfähigkeit besitzen, wie sie den embryonalen Stammzellen eigen ist (Nature online, DOI: 10.1038/nature08267).

Die Forscher haben zunächst 37 iPS-Zelllinien aus Fibroblasten von Mäusen hergestellt, indem sie diese Zellen mit bestimmten Faktoren behandelten - und zwar mit jenen, die bereits der Wegbereiter der iPS-Herstellung, der mit dem Robert-Koch-Preis ausgezeichnete Stammzellforscher Professor Shinya Yamanaka aus Kyoto, verwendet hat. Aus drei dieser Zelllinien konnten die Forscher lebensfähige Mäuse herstellen. Einige von ihnen waren sogar fertil und haben inzwischen Nachkommen.

Die Forscher hatten jeweils 10 bis 15 verjüngte iPS-Zellen in Blastozysten injiziert, die nur den Zellanteil für die Entwicklung der Plazenta enthielten. Die veränderten Blastozysten wurden weiblichen Mäusen in den Uterus übertragen. Dass sich aus ausdifferenzierten Säugerzellen, die reprogrammiert wurden, lebensfähige Tiere herstellen lassen, sei der Beleg, dass iPS-Zellen tatsächlich pluripotent sind.

Auch der Arbeitsgruppe um Dr. Shaorong Gao aus Bejing ist dieser Forschungserfolg eigenen Angaben zufolge gelungen (Cell Stem Cells online, DOI: 10.1016/j.stem.2009.07.001). Hier kommen Sie mit der DOI-Nummer an den jeweiligen Abstract

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