Zahl schwerer Wirbelstürme hat sich in 35 Jahren verdoppelt

WASHINGTON (dpa). Die Zahl schwerer tropischer Wirbelstürme hat sich in den vergangenen 35 Jahren weltweit fast verdoppelt. Insgesamt seien tropische Wirbelstürme seit 1970 zwar nicht häufiger geworden, es gebe jedoch mehr der höchsten Kategorien vier und fünf, schreiben US-Forscher im aktuellen "Science" (309, 2005, 1844).

Veröffentlicht:

Möglicherweise sei diese Entwicklung auf die Erwärmung der Meeresoberfläche infolge des Klimawandels zurückzuführen, für eine endgültige Beurteilung seien aber Beobachtungen über längere Zeiträume nötig.

Tropische Wirbelstürme tragen je nach Region unterschiedliche Namen. Im asiatischen Raum werden sie Taifune genannt, an den Küsten Amerikas Hurrikans, im Indischen Ozean Zyklone.

In den vergangenen 35 Jahren schwankte den Forschern zufolge die Häufigkeit und Frequenz dieser Unwetter stark, blieb aber über den gesamten Zeitraum betrachtet gleich. Einzig die Zahl starker Tropenstürme der Kategorien vier und fünf stieg von 50 auf 90 pro Fünfjahreszeitraum, berichtet eine Gruppe um Peter Webster vom Georgia Institute of Technology in Atlanta.

Den größten Anstieg gebe es im Nordpazifik, Südwestpazifik und dem Indischen Ozean, etwas schwächer sei die Zahl im Nordatlantik angestiegen. Die Schwere der Stürme bewerteten die Wissenschaftler anhand der Windstärke.

Unter Experten ist umstritten, ob durch den Klimawandel tropische Wirbelstürme häufiger und stärker werden können. Auch die US-Forscher können nicht mit Sicherheit sagen, ob wirklich der Klimawandel für die beobachtete Zunahme verantwortlich ist.

Zwischen 1970 und 2004 sei jedoch die Temperatur der Ozeane an der Oberfläche um ungefähr ein halbes Grad Celsius gestiegen. Bekannt ist, daß die Wassertemperatur mehr als 26 Grad betragen muß, bevor es zu einem Hurrikan kommt.

Die Forscher bestätigen mit ihren Beobachtungen eine frühere Studie. Ein Team vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) bei Boston hatte in "Nature" (DOI: 10.1038/nature03906) berichtet, daß Wirbelstürme sowohl im nördlichen Atlantik als auch im Nordpazifik seit 1975 immer mehr Energie freisetzen. Die Dauer der Unwetter und die Windgeschwindigkeiten haben demnach während der vergangenen 50 Jahre um etwa 50 Prozent zugenommen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

20-Jahres-Vergleich

Auch Kinder mit Typ-1-Diabetes kommen früher in die Pubertät

Klimawandel

Fruchtsaft schadet Nieren bei großer Hitze

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Orientierungswert

Ambulant vor stationär? Nicht bei der Preisentwicklung!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer