Protein stört den Regelkreis von Insulin und Leptin

WÜRZBURG (ddp.vwd). Das Hormon Leptin, das im Fettgewebe produziert wird, trägt dazu bei, daß übergewichtige Menschen Diabetes bekommen. Forscher der Universität Würzburg haben jetzt entdeckt, wie eine gestörte Wirkung des Leptins die Insulin-Produktion in der Bauchspeicheldrüse lahmlegt.

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Normalerweise bildet Insulin zusammen mit Leptin einen Regelkreis: Leptin kontrolliert in der Bauchspeicheldrüse die Insulin-Synthese, Insulin wiederum hemmt im Fettgewebe die Produktion von Leptin.

Dieser Regelkreis sei für die Anpassung des Zucker- und Energiestoffwechsels an das Körpergewicht von großer Bedeutung, so Privatdozent Jochen Seufert. Doch bei übergewichtigen Menschen funktioniere der Regelkreis nicht mehr.

Seufert und seine Kollegen haben nun eine Erklärungsmöglichkeit entdeckt: Unter dem Einfluß von Leptin wird in den insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse vermehrt ein Protein mit dem Akronym SOCS3 gebildet (Diabetes 54, 2005, 3410).

Dieses Protein unterdrückt die Aktivierung des Insulin-Gens und damit die Insulinsynthese. Damit haben die Wissenschaftler ein Molekül identifiziert, das künftig neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnet: Falls sich SOCS3 durch Medikamente beeinflussen ließe, könnte dadurch bei übergewichtigen Diabetes-Patienten die Insulin-Produktion vielleicht länger erhalten werden, hoffen die Forscher.

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