Bei viel Bauchfett: Arznei ist top, Lebensstiländerung ist ein Flop

BERLIN (Rö). Ärzte entscheiden richtig, wenn sie bei Dicken mit Folgeerkrankungen vor allem auf Arzneien setzen, um sie vor kardiovaskulären Komplikationen zu schützen. Dicke zum Abnehmen durch mehr Sport oder andere Ernährung zu motivieren ist immer einen Versuch wert. Man sollte aber nicht zu viel von den Patienten und den eigenen Ratschlägen erwarten.

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Dass Ärzte bei der Prävention eine Schlüsselposition innehaben, ist unbestritten. Welcher Aufgabe sie da tatsächlich gegenüberstehen, haben jetzt Kollegen durch harte Zahlen aus deutschen Praxen bestätigt. Fast 4000 niedergelassene Ärzte dokumentierten bei 53 000 Patienten mit abdomineller Adipositas Krankheiten, die das kardiovaskuläre Risiko weiter steigern (MMW 149, 2007, 103).

Die Ergebnisse belegen das ganze Dilemma: 71 Prozent der Untersuchten hatten einen Typ-2-Diabetes. 76 Prozent hatten eine Dyslipidämie, die mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko einhergeht. Und jeder Dritte hatte außer zu viel Bauchfett auch noch Diabetes und Dyslipidämie, also drei kardiovaskuläre Risikofaktoren.

Bekannterweise gelingt es dicken Patienten oft schlecht, selbst etwas für ein günstigeres Risikoprofil zu tun, bestätigen die Studienautoren. Umso wichtiger sei es, das Potenzial der Pharmakotherapie auszunützen, um das kardiovaskuläre Risiko zu senken - was auch im Großen und Ganzen klappt: So hatten von den Patienten mit Typ-2-Diabetes 87 Prozent eine antidiabetische Medikation. Den Ärzten gelang es so immerhin, bei fast jedem Zweiten den HbA1c-Wert unter 7 Prozent zu halten.

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