KOMMENTAR
TV-Konsum von Kids mit Gerät gebremst
Dass Fernsehen an sich nicht dick macht, ist klar. Vielmehr werden der damit oft einhergehende Bewegungsmangel und das unkontrollierte "Nebenbei-Futtern" - vorzugsweise von Chips und anderen hochkalorischen Snacks - verdächtigt, überflüssige Pfunde auf die Rippen zu bringen. Eine prospektive Studie von US-Forschern aus Buffalo hat nun den Umkehrschluss bestätigt: weniger Zeit vorm Fernseher bringt eine deutliche Gewichtsabnahme. Besonders auffällig war der Nutzen der Fernsehrestriktion auf den BMI von Kindern in Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status.
Das bestätigt Erkenntnisse aus deutschen Studien - dass ein hoher Fernsehkonsum und schlechte Ernährungsgewohnheiten gerade bei übergewichtigen Kindern aus sozial schwachen Familien vorkommen.
Geeignete Strategien, Übergewicht bei Kindern zu vermeiden oder wieder los zu werden, sind also gefragt. Schon eine relativ einfache Maßnahme - weniger fernsehen - könnte wirklich etwas gegen Übergewicht bei Kindern ausrichten. Diese Botschaft können Ärzte im Beratungsgespräch mit Eltern nun gut begründet bringen. Wenn für die Kontrolle des Fernsehkonsums, wie in der US-Studie, ein elektronischer Wächter zur Verfügung steht, ergibt sich für Eltern ein weiterer Vorteil: Die Debatte mit den Sprösslingen, noch einen Film mehr zu sehen oder ein Spiel mehr zu spielen, hört auf: Es ist der Automat, der den Spaß verdirbt, nicht Mama oder Papa.