Künftig mit Diät gezielt gegen Fettleber?

HEIDELBERG (eb). Bei einem Überangebot von Triglyzeriden drosseln Leberzellen offenbar die Produktion eines wichtigen Regulationsproteins.

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Dies ist ein zentraler molekularer Schritt bei der Entstehung einer Fettleber, wie jetzt Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Zentrums für Molekulare Biologie der Uni Heidelberg und des Uniklinikums herausgefunden haben (Cell Metabolism 2011; 13 / 4: 389-400)

An übergewichtigen Mäusen beobachteten die Forscher, dass ein hoher Triglyzerid-Spiegel in der Leber immer mit einer verminderten Produktion des Ko-Aktivators TBL1 einherging.

Dies galt sowohl für Tiere, die aus erblichen Gründen eine Fettleber entwickeln, als auch für Tiere, die kalorienreiches Futter erhielten, wie es in einer Mitteilung des DKFZ heißt. Nur in der Leber, nicht jedoch in anderen Geweben, drosselt das Überangebot von Fett die TBL1-Produktion.

Dadurch verbrennt die Leber weniger Fett, stattdessen werden mehr Fettmoleküle eingelagert. "Das wiederum könnte zu einem weiteren Rückgang der TBL1-Produktion führen", wird Dr. Stephan Herzig in der Mitteilung zitiert.

Möglicherweise könnten künftig anhand der TBL1-Spiegel unter Adipösen jene identifiziert werden, die ein besonders hohes Risiko für eine Fettleber haben, so Herzig. Dem könnte gezielt durch Diätempfehlungen gegengesteuert werden.

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