Das geht

Schlank trotz Jo-Jo-Effekt

Man nimmt erst ab, doch dann wieder zu - das frustriert viele Menschen. Jetzt zeigt eine Studie: Übergewichtige müssen den Jo-Jo-Effekt nicht fürchten. Ihre Chancen, beim nächsten Mal dauerhaft abzunehmen sind nicht schlechter als bei Personen ohne Jo-Jo-Effekt.

Von Beate Schumacher Veröffentlicht:
Jo-Jo-Effekt hat keinen Einfluss auf Abspeckerfolg.

Jo-Jo-Effekt hat keinen Einfluss auf Abspeckerfolg.

© Anja Roesnick / panthermedia.net

SEATTLE. In einer Studie des Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle wurden die Erfolge verschiedener Abnehmstrategien bei Frauen mit und ohne Gewichtsschwankungen verglichen (Metabolism 2012, online 14. August).

Die Studie widerlegt Vermutungen, der Jo-Jo-Effekt könnte Stoffwechsel, Körperfettanteil und Erfolgsaussichten einer Diät dauerhaft negativ beeinflussen.

439 übergewichtige oder adipöse Frauen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren waren nach dem Zufallsprinzip einer von vier Gruppen zugeteilt worden: einer kalorienreduzierten Diät mit dem Ziel einer 10%igen Gewichtsreduktion (n=118), einem 45-minütigen Ausdauertraining an fünf Tagen der Woche (n=117), einer Kombination aus Diät und Sport (n = 103) oder einer Kontrollgruppe (n = 87).

Von den Studienteilnehmerinnen hatten 77 (18 Prozent) in der Vergangenheit einen starken und 103 (24 Prozent) einen mäßigen Jo-Jo-Effekt erlebt, das heißt, sie hatten mindestens dreimal mindestens 4,5 kg beziehungsweise 9,1 kg Gewicht verloren und wieder zugelegt.

Diese Frauen hatten anfangs auch einen etwas höheren BMI und ein etwas ungünstigeres metabolisches Profil als Frauen ohne Gewichtsschwankungen in der Anamnese.

Sie hielten sich jedoch genauso an die vorgegebenen Lebensstiländerungen und erzielten damit auch die gleichen Erfolge.

Mit Sport Körperfettanteil reduzieren

Nach zwölf Monaten Diät hatten sie 8,4 Prozent abgenommen (versus 9,1 Prozent bei Frauen ohne Jo-Jo-Effekt), mit Diät und Sport waren es sogar 9,9 Prozent (versus 12,1 Prozent).

Sport allein reduzierte das Gewicht lediglich um 2,4 Prozent (versus 2,4 Prozent). In der Kontrollgruppe blieb das Gewicht annähernd konstant (-0,8 Prozent versus -0,4 Prozent ohne Jo-Jo-Effekt).

Auch in Bezug auf die Veränderungen von Körperfett, Muskelmasse, Blutdruck, Insulinsensitivität und Hormone wie Leptin und Adiponectin machte es keinen Unterschied, ob früher Gewichtsschwankungen aufgetreten waren oder nicht.

Einzig in der Sportgruppe hatten die Frauen mit Jo-Jo-Effekt ihren Körperfettanteil weniger reduziert als die anderen.

Das Fazit der Studienautoren um Dr. Caitlin Mason: "Ein Jo-Jo-Effekt in der Anamnese ändert nichts an den positiven Auswirkungen von Diät und Sport auf Gewicht und Stoffwechsel."

Eine entsprechende Vorgeschichte sollte also übergewichtige Personen nicht von weiteren Abnehmversuchen abhalten. Wichtig ist jedoch, dass sie auf gesunde und langfristig erfolgversprechende Strategien zur Gewichtsreduktion setzen.

Dazu gehört laut Mason und Kollegen auch Sport, damit die Kalorienreduktion die Muskelmasse nicht weiter schrumpfen lässt.

Quelle: www.springermedizin.de

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