Kommentar zur Studie von fetten und schlanken Männern

Wenig Hilfe bei Adipositas

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Noch vor einigen Jahren wurde Adipositas auch unter Ärzten eher als Charakterschwäche angesehen. Das hat sich zwar mit dem massiven Auftreten von extremem Übergewicht und der damit verbundenen Diabetes-Epidemie geändert. Für Betroffene gibt es aber trotzdem nur wenig Hilfe.

So können dicke Kinder nur in Ausnahmen monatelang in Kurkliniken behandelt werden. Die intensiven Maßnahmen haben zudem selten einen nachhaltigen Effekt. Abspeck-Kurse für Erwachsene fördern zwar durchaus die Gesundheit.

Normalgewichtige werden damit aus extrem Dicken aber fast nie, wie Daten des M.O.B.I.L.I.S-Programms belegen. Nach einem Jahr mit 35 Bewegungseinheiten, 21 Sitzungen zu Verhalten und Ernährung und drei ärztlichen Untersuchungen nahmen damit adipöse Diabetiker im Mittel von 105 auf 100 kg ab und jeder Dritte verfehlte das Ziel einer mindestens fünfprozentigen Gewichtsreduktion.

Auch ist bisher nicht bekannt, ob das abgespeckte Gewicht auch gehalten wurde. Als einzige realistische Option für dauerhaften Gewichtsverlust bleibt daher für viele die Adipositas-Chirurgie.

Prävention ist deshalb zur Eindämmung des Adipositas-Problems das wichtigste Element. Und diese muss früh einsetzen: im Kindergarten und in der Grundschule.

Lesen Sie dazu auch: Adipöse mit schlanken Männern verglichen: Mit 20 fett, mit 50 chronisch krank

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