Ein fettes Problem

Sind Fettleibige zu faul zum Abnehmen?

Ein Schlag ins Gesicht für adipöse Menschen: Die Mehrheit in einer Umfrage glaubt, dass diese selbst Schuld an ihrer Krankheit haben – darunter auch Ärzte.

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Psychischer Druck durch Ausgrenzung: Das kennen viele Dicke.

Psychischer Druck durch Ausgrenzung: Das kennen viele Dicke.

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NEU-ISENBURG. Adipositas ist eine chronische Stoffwechselkrankheit – so die WHO. Viele Bürger nehmen darauf nicht viel Rücksicht: Sie glauben, dass Fettleibige schlicht zu bequem zum Abnehmen sind. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Untersuchung im Auftrag der DAK-Gesundheit.

Auch viele Ärzte sehen Faulheit als Grund für die Fettleibigkeit ihrer Patienten. Eine "Selbst Schuld"-Einstellung?

Viele ekeln sich vor Adipösen

Die Umfrage bringt aber noch Weiteres zu Tage: So finden 71 Prozent, dass Fettleibige unästhetisch sind. 15 Prozent der Befragten meiden sogar den Umgang mit ihnen.

Ausgrenzung ist ein häufiges Problem für adipöse Menschen und verschlimmert die Krankheit oft: Der psychische Druck bringt sie in der Folge dazu, noch mehr zu essen. Dadurch nehmen Stark Übergewichtige weiter zu. Und: Gescheiterte Diäten führen durch den Jo-Jo-Effekt zu noch stärkerer Zunahme – zwei Teufelskreise auf einmal.

DAK-Studie: Jeder vierte Deutsche fettleibig

Laut XXL-Report der DAK ist jeder vierte Erwachsene zwischen 18 und 79 fettleibig. Der Anteil extrem adipöser Patienten hat sich demnach zwischen 1999 und 2013 mehr als verdoppelt. Fettleibigkeit sieht das Robert-Koch-Institut deshalb als ein großer Kostenpunkt im Gesundheits- und Sozialsystem an. (ajo/dpa)

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