Krankhaftes Übergewicht

Patientenleitlinie Adipositas jetzt verfügbar

Ärzten wie adipösen Patienten fällt die Entscheidung für die am besten geeignete Therapie gegen Übergewicht oft schwer. Eine von verschiedenen Fachdisziplinen gemeinsam erarbeitete neue Patientenleitlinie soll hier helfen.

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Adipositas trifft jeden vierten bis fünften Erwachsenen in Deutschland. Eine neue Patientenleitlinie soll ihnen wichtige Infos zu möglichen Therapien liefern.

Adipositas trifft jeden vierten bis fünften Erwachsenen in Deutschland. Eine neue Patientenleitlinie soll ihnen wichtige Infos zu möglichen Therapien liefern.

© Africa Studio / fotolia.com

MÜNCHEN. Die „Patientenleitlinie zur Diagnose und Behandlung der Adipositas“ steht seit diesem Montag nun zur Verfügung. Veröffentlicht wurde sie gemeinsam von der SRH Hochschule für Gesundheit, Campus Gera und der wissenschaftlichen Fachgesellschaft Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG).

„Die neue Patientenleitlinie schließt eine wichtige Lücke für eine bessere Versorgung von Menschen mit Adipositas. Denn sie verdeutlicht den Betroffenen, nach welchen wissenschaftlich begründeten Empfehlungen Ärzte im Bereich Adipositas handeln“, so Professor Dr. Matthias Blüher, Adipositasexperte und Tagungspräsident der DAG 2020 in einer Pressemitteilung.

Ziel sei es, dass Patienten so besser, also informierter medizinische Entscheidungen treffen könnten. Das gelte etwa, bevor sie sich zu einer Teilnahme an einem Adipositas-Therapieprogramm entscheiden oder einer chirurgischen Maßnahme unterziehen würden.

Adipositas – ein Fall für viele Fachdisziplinen

„Die Adipositas ist eine komplexe Erkrankung, die auch komplex behandelt werden muss. Diesem Umstand haben wir nicht nur in der ärztlichen, sondern auch in der Patientenleitlinie Rechnung getragen und deshalb auch alle maßgeblichen Fachgesellschaften und Professionen an der Ausarbeitung beteiligt, so Professor Dr. Claudia Luck-Sikorski von der SRH Hochschule für Gesundheit.

Sie hat zusammen mit Professorin Dr. PH Sylvia Sänger und Studierenden des Masterstudiengangs Medizinpädagogik an der SRH Hochschule für Gesundheit an der Leitlinie im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts mitgewirkt.

Neben Hausärzten und Internisten waren danach auch Endokrinologen, Ernährungstherapeuten und -berater, Physiotherapeuten, Psychologen und Chirurgen sowie die Studierenden der Medizinpädagogik eingebunden.

„Die Patientenleitlinie trägt dazu bei, dass sich Patienten mit Ärzten auf Augenhöhe begegnen können“, bekräftig auch Steffy Wirtz, Patientenbeauftragte der DAG in der Mitteilung.

Dies sei wichtig, weil Betroffenen bereits vor einer Maßnahme einschätzen können müssten, was auf sie zukomme und ob sie dazu bereit seien. (run)

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