Leukotrien-Antagonist verringert Symptome bei Asthma und allergischer Rhinitis
Bis zu 80 Prozent aller Asthma-Patienten haben gleichzeitig eine allergische Rhinitis, und etwa 40 Prozent aller Erwachsenen mit allergischer Rhinitis haben auch Asthma. Beide Erkrankungen sind Ausdruck eines einzigen allergischen Syndroms. Darauf hat in Berlin Professor Adrian Gillissen vom Klinikum St. Georg in Leipzig erneut hingewiesen.
Beide Erkrankungen weisen genetische Gemeinsamkeiten und eine immunologisch identische Entzündung auf, erläuterte Gillissen bei einem Symposium von MSD. Die Th2-dominierte Immunantwort als Reaktion auf eine Allergenexposition ist beim allergischen Asthma und bei der allergischen Rhinitis identisch.
Leukotriene sind in der Mukosa der oberen und der unteren Atemwege wesentliche Entzündungsmediatoren. Die allergische Rhinitis gilt mittlerweile als unabhängiger Risikofaktor für die Asthma-Entstehung.
Beide Erkrankungen lassen sich mit einer Therapie mit dem Leukotrien-Rezeptorantagonisten Montelukast (Singulair®) gut kontrollieren, sagte Professor David Price von der University of Aberdeen in Großbritannien. In einer Dosierung von 10 mg mindert Montelukast bei Asthma-Patienten mit Heuschnupfen sowohl die Asthma- als auch die Rhinitis-Symptome. Die Substanz ist seit kurzem auch zur Behandlung bei allergischer Rhinitis bei Asthmatikern ab 15 Jahren zugelassen.
Durch die zusätzliche Einnahme von 10 mg Montelukast zu dem inhalativen Kortikoid Budesonid verbessern sich bei Asthma-Patienten mit allergischer Rhinitis die morgendlichen Peak-flow-Werte signifikant stärker als mit einer Verdoppelung der Steroiddosis, sagte Price.
Bei 831 Patienten mit Asthma und Pollen-bedingter allergischer Rhinitis verminderte Montelukast im Vergleich zu Placebo die Rhinitis-Symptome am Tag und nachts inklusive der Augensymptome signifikant. Der deutlich niedrigere Verbrauch von kurzwirksamen Beta-Adrenergika unter Montelukast zeigt, daß die Substanz auch die Asthma-Symptomatik verringert hat. (djb)
Weitere Infos und ein ausführliches Interview mit Professor Dr. Adrian Gillissen zur Komorbidität der Luftwege finden Sie beim Ärzteportal univadis.