Latex-Allergien durch Luftballons und Kondome

DAVOS (sto). Von einer Naturlatex-Allergie sind vor allem Beschäftigte im Gesundheitswesen und mehrfach operierte Patienten betroffen. Zunehmend häufiger sind inzwischen auch Hausfrauen und Kinder sensibilisiert, sagt die Münchner Allergologin Dr. Franziska Rueff.

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Zwischen 3 und 17 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen haben - wissenschaftlichen Veröffentlichungen zufolge - eine Naturlatex-Allergie, berichtete Rueff beim 21. Fortbildungskongreß "Fortschritte der Allergologie, Immunologie und Dermatologie" in Davos.

In einer Untersuchung bei Beschäftigten der Uni München wurde nach Rueffs Angaben ein Anteil von fünf Prozent mit einer Naturlatex-Allergie ermittelt. Überdurchschnittlich häufig waren Ärzte aus nicht-operativen Bereichen betroffen. Und bei Patienten mit mehr als zehn Operationen war die Latex-Sensibilisierung ebenfalls deutlich erhöht, wie Rueff berichtete.

Bei Beschäftigten im Gesundheitswesen hat es jedoch in den vergangenen Jahren einen drastischen Rückgang der Latex-Allergien gegeben (wir berichteten). Gelungen ist dies durch Prävention: durch Umstellung auf ungepuderte Handschuhe.

Das Problem habe sich in den vergangenen Jahren zunehmend in den außermedizinischen Bereich verlagert, sagte Rueff. In einer Studie mit 85 Patienten, bei denen eine Naturlatex-Allergie diagnostiziert worden war, gaben 72 Patienten Beschwerden nach dem Gebrauch von Naturlatex-haltigen Gegenständen an.

Häufigste Auslöser waren Haushaltshandschuhe, Luftballons, Wäschegummis oder Kondome. Auch gebe es Hinweise, daß latexhaltige Schnuller möglicherweise ein atopisches Ekzem auslösen könnten. Allerdings könne der Latexgehalt durch Auskochen stark reduziert werden.

Problematisch sei auch der Gebrauch von Einmalhandschuhen im Lebensmittelhandel. Für hochgradige Allergiker könne es unter Umständen sogar gefährlich sein, Lebensmittel zu verzehren, die mit latexhaltigen Handschuhen in Berührung gekommen waren, betonte Rueff.

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