Immuntherapie ohne Erfolg? Das kann an Eschenpollen liegen

MANNHEIM (ikr). Wenn eine Hyposensibilisierung auf Baumpollen wie Birke nicht den erhofften Erfolg bringt, kann eine Allergie auf Eschenpollen der Grund sein. Solche Patienten benötigen dann zusätzlich eine spezifische Immuntherapie mit einem Eschenpollen-Extrakt, sagt Dr. Jochen Bossert aus Mannheim.

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"Bisher dachten wir, dass Patienten, die gegen Baumpollen wie Birke und Buche hyposensibilisiert werden, aufgrund einer starken Kreuzreagibilität auch gegen Pollen der Ölbaumgewächse wie Esche und Flieder geschützt sind", sagte Bossert zur "Ärzte Zeitung". Das ist aber offenbar nicht der Fall. So berichtet der Allergologe von 20 Patienten mit Allergie gegen Birken- und Buchengewächse, bei denen eine spezifische Immuntherapie (SIT) nicht erfolgreich war (Allergo J 16, 2007, 58).

Bossert: "Sie waren auch gegen Esche- und/oder Fliederpollen sensibilisiert. Zehn dieser Patienten sind daher gleich nach der Saison zusätzlich mit Eschen- und/oder Fliederpollen-Extrakt hyposensibilisiert worden - mit Erfolg. Bei den übrigen Patienten lässt sich der Nutzen der Therapie noch nicht beurteilen."

Der Allergologe rät, bei Verdacht auf eine Allergie gegen Birken- oder Buchenpollen im Prick- und IgE-Blut-Test auch auf Eschen- oder Fliederpollen zu testen. Sei einer der Tests positiv für diese und weitere Pollenarten, sollte durch nasale Provokation geklärt werden, ob auch die Eschen- und Fliederpollen Beschwerden verursachen. Patienten mit positivem Ergebnis könne zu einer erweiterten SIT geraten werden, sagte Bossert. Betroffenen nütze es übrigens nichts, wenn sie jetzt zum Schutz vor Pollen in Mittelmeerländer reisen. Denn auch dort blühen Eschen.

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