Uni in Madrid hat Probleme

Chaos im Leichenkeller

"El Mundo" spricht von einer "Horrorkammer": Im Leichenkeller einer Madrider Uni stapeln sich nach einem Enthüllungsbericht der Zeitung seit Jahren chaotisch Dutzende, ja Hunderte von leblosen Spenderkörpern. Die Hochschule reagiert und verspricht nun Abhilfe.

Veröffentlicht:

MADRID. Grauenerregender Medizinskandal an der Madrider Universität Complutense: Im Leichenkeller des anatomischen Instituts der Uni stapeln sich nach einem Bericht der Zeitung "El Mundo" rund 250 leblose Spenderkörper pietätlos und "ohne jede Kontrolle und Hygiene". Die Leichen lägen dort zum Teil seit sieben Jahren bei Zimmertemperatur herum, schrieb das Blatt am Montag unter Berufung auf Institutsangehörige.

Die renommierte Uni räumte "Probleme" ein. Aufgrund der Krise und der Kürzungen haben man frei gewordene Stellen nicht neu besetzen können, heißt es. In einer Mitteilung wird aber versichert, dass man erst vor ein paar Tagen mit einem Beerdigungsunternehmen ein Abkommen zur "Beseitigung" der Leichen erzielt habe, die noch in der laufenden Woche beginnen werde.

Der Leiter des anatomischen Instituts, Ramón Mérida, wurde von "El Mundo" mit den Worten zitiert: "Wir sind ja nicht reich (...) der Angestellte, der den Verbrennungsofen bedient hatte, ist im Dezember in den vorzeitigen Ruhestand gegangen." Man habe die Stelle unter anderem aber auch deshalb nicht neu besetzen können, weil die Gewerkschaften sich darüber beklagt hätten, dass der 1991 installierte Ofen gesundheitsschädliche Gase ausstoße.

"Die Horrorkammer mit Dutzenden und Dutzenden von zum Teil offenbar mumifizierten Leichen" ist 25 bis 30 Quadratmeter klein und "überfüllt", berichtet "El Mundo". Das Blatt spricht von einem "Horrorfilm" und von "riesigen Leichenstapeln", die gefährlich und gesundheitsschädlich seien. Es unterlegt den Bericht mit gruseligen Bildern. Die Hochschule ließ wissen, die Fotos seien ohne die nötige Genehmigung gemacht worden. Die Echtheit der Bilder wird aber nicht bestritten. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Abb. 2: SPRING-Studie: Attackenfreie Tage und attackenfreie Kinder (2 bis <12 Jahre) während der 52-wöchigen Studiendauer

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Langzeitprophylaxe beim hereditären Angioödem

Lanadelumab jetzt auch für Kinder ab 2 Jahren zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job