Asthma ist nicht gleich Asthma - wichtig ist das Erkrankungsalter

DENVER (wsa). Asthma ist keine einheitliche Krankheit sondern eher ein Sammelbegriff für ein Krankheitsbild, das durch unterschiedliche Symptome verschiedenartiger Ursachen gekennzeichnet ist. Zu diesem Schluß kommen amerikanische Wissenschaftler nach einer neuen Studie.

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Je nachdem wann die Krankheit beginnt und ob Entzündungsreaktionen in der Lunge nachweisbar sind, lassen sich Asthmapatienten in verschiedene Untergruppen einteilen. Eine solche Differenzierung könnte eine optimierte Therapie ermöglichen und bei der Suche nach genetischen Krankheitsursachen helfen, schreiben die Forscher in der aktuellen Januar-Ausgabe von "Journal of Allergy and Clinical Immunology".

Daß es viele Patienten gibt, die trotz mehrerer Asthmasymptome keine Zeichen von Entzündungen haben, sei ein überraschendes Ergebnis ihrer Studie, sagt Dr. Sally Wenzel vom National Jewish Medical and Research Center in Denver.

Die Wissenschaftler teilten 80 Patienten, die schwere Asthmasymptome hatten, in zwei Gruppen ein. Bei den einen trat die Krankheit bereits in der Kindheit auf (im Schnitt mit 2,6 Jahren), die anderen waren erst viel später (im Schnitt mit 27 Jahren) erstmals erkrankt.

Dreiviertel der bereits früh erkrankten Patienten reagierte sehr empfindlich auf Staub und Pollen, bei den spät erkrankten waren es nur 40 Prozent. Zudem litten die als Kind erkrankten öfter unter Hautekzemen und zeigten in Allergietests häufiger positive Reaktionen.

Wer erst als Erwachsener zum Asthmatiker wird, muß dagegen mit einer stärker beeinträchtigten Lungenfunktion rechnen. Zudem ließen sich bei diesen Patienten häufiger eosinophile Granulozyten in den Atemwegen nachweisen, auch wenn sie mit entzündungshemmenden Steroiden behandelt wurden.

Die Ergebnisse der Studie ermöglichen es erstmals, verschiedene Typen von Asthmapatienten klar zu definieren. "Wir glauben, daß diese Einteilung verschiedene biologische Prozesse und Mechanismen der Steroidresistenz widerspiegelt", so Wenzel. Eine genauere Charakterisierung der Untergruppen könnte sowohl für die Diagnostik als auch für die Entwicklung neuer Therapien wichtig sein.

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