Liga fordert mehr Asthmaprävention

BERLIN (gvg). Um der Zunahme der Asthmaprävalenz in Deutschland entgegenzuwirken, fordert die Deutsche Atemwegsliga verstärkte Präventionsbemühungen.

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Mit durchschnittlich über acht Asthmatoten pro 100 000 Einwohner lag Deutschland in Europa bis vor wenigen Jahren in der Spitzengruppe, wie unter anderem aus dem Europäischen Weißbuch für Lungenerkrankungen aus dem Jahre 2003 hervorgeht. Das hat sich mittlerweile verbessert, wie der Pulmonologe Dr. Mathias Rolke aus Aschaffenburg auf einer Veranstaltung aus Anlaß des 25jährigen Bestehens der Deutschen Atemwegsliga in Berlin berichtete.

Lungenexperten gingen mittlerweile davon aus, daß in Deutschland etwa 4000 Menschen pro Jahr an den Folgen von Asthma sterben, also etwa fünf pro 100 000 Einwohner. Damit liegt Deutschland bei dieser Lungenerkrankung jetzt im oberen europäischen Mittelfeld.

Dieser günstige Trend ist nach Aussage von Professor Heinrich Worth vom Klinikum Fürth darauf zurückzuführen, daß die Asthma-Basismedikation mittlerweile stärker genutzt werde. Hier sei in letzter Zeit einiges erreicht worden. Die Möglichkeiten einer Dauertherapie seien aber noch nicht ausgeschöpft. In Großbritannien, Spanien und Schweden etwa gebe es weniger als zwei Asthmatote pro 100 000 Einwohner.

Um der Zunahme der Asthmaprävalenz gerade bei Kindern entgegenzuwirken, forderten die Pneumologen in Berlin verstärkte Präventionsbemühungen. An erster Stelle stehe der Verzicht auf das Zigarettenrauchen im Umfeld von Kindern sowie die Aufklärung über den Schutzeffekt einer vier- bis sechsmonatigen Stillzeit. Ob dagegen regelmäßige Ferien auf dem Bauernhof tatsächlich wie vermutet vor Asthma schützten, sei bisher unbewiesen, berichtete Worth.

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