Fragebogen hilft klären, wie gut Kranke Asthma im Griff haben

Veröffentlicht:

MÜNCHEN (sir). Die Behandlung von Patienten mit Asthma bronchiale in Europa hat sich tendenziell verbessert. Damit jeder Arzt die Behandlungserfolge seiner Patienten regelmäßig messen kann, wurden Fragebögen wie der Asthma Con-trol Test entwickelt. Dieser Test ist jetzt auch in einer Variante speziell für Kinder ab fünf Jahren erhältlich.

Knapp die Hälfte der Asthma-Patienten in Europa haben nach einer Umfrage die Symptome gut unter Kontrolle.

Knapp die Hälfte der Asthma-Patienten in Europa haben nach einer Umfrage die Symptome gut unter Kontrolle.

© Foto: ill

Vor acht Jahren hatten Daten der AIRE-Studie belegt, dass damals nur fünf Prozent der Asthmapatienten in Europa leitliniengerecht behandelt wurden. Inzwischen haben sich die Erfolgsraten leicht verbessert, wie eine aktuelle Internetbefragung in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien ergeben hat. Bei im Mittel sieben Prozent der behandelten Patienten war das Asthma vollständig unter Kontrolle (keine Symptome), bei 38 Prozent gab es eine gute Kontrolle mit wenig Symptomen. Bei den restlichen 55 Prozent war die Atemwegserkrankung nicht gut kontrolliert.

Beurteilt wurde der Therapieerfolg mit dem Asthma Control Test (ACT™). Dabei werden den Patienten fünf Fragen gestellt, etwa: Wie oft hat Ihr Asthma Sie in den letzten vier Wochen daran gehindert, bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause so viel zu erledigen wie sonst? Oder: Wie oft haben Sie Ihr Notfallmedikament eingesetzt? Je besser das Asthma kontrolliert ist, desto mehr Punkte gibt es. Bei maximal fünf Punkten pro Frage bedeuten 25 Punkte vollständige Asthma-Kontrolle.

Der Asthma Control Test ist einfach und nimmt nur sehr wenig Zeit in Anspruch, sagte Professor J. Christian Virchow aus Rostock bei einer Veranstaltung von GlaxoSmithKline in München. Schon seit einiger Zeit steht der Test für Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren zur Verfügung. Jetzt wurde ein solcher Test auch für Kinder ab fünf Jahre entwickelt. Die Kinder-Version enthält vier Fragen für Betroffene und drei Fragen an die Eltern. Die Kinder werden zum aktuellen Befinden, zum Auftreten von asthmatischen Beschwerden tagsüber, zum nächtlichen Aufwachen und zu Einschränkungen beim Sport befragt. Eltern sollen die Symptome der Kinder in den letzten vier Wochen angeben. Insgesamt können sich daraus 27 Punkte ergeben. Eine Punktzahl von 27 wird als vollständige und von 20 bis 26 als gute Kontrolle der Erkrankung bewertet.

Die beiden validierten Asthma Control Tests gibt es im Internet unter: www.asthmakontrolltest.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Forscher vermuten Bezug zu Exazerbationen

Vorsicht mit Gabapentinoiden bei Asthma-Patienten

In Vorsorgeuntersuchungen eingliedern

Mit dem Allergie-Screening für Kinder einen Schritt voraus sein

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hidradenitis suppurativa

Wie Acne inversa erkannt und behandelt wird

Abklärung von Ursachen

Eisenmangelanämie: Höhere Ferritin-Untergrenze für mehr Sicherheit?

Lesetipps
Hausärztin Claudia Kreuzer

© Josie Farquharson (Jfqphotos)

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Viele Diabetes-Patienten haben eine begleitende Depression, die wiederum die Prognose des Diabetes verschlechtern kann. Patienten mit Diabetes auf Depressionen zu screenen und gegebenenfalls zu therapieren, kann diesen Teufelskreis durchbrechen. (Symbolbild)

© AlexanderNovikov / stock.adobe.com

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand