COPD

Nach der Reha weniger Exazerbationen

Durch pneumologische Reha lässt sich die Zahl erneuter Rehospitalisierungen nach Exazerbation deutlich senken.

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Exazerbationen stellen für COPD-Patienten ein erhebliches Risiko dar. So beträgt die 30 Tage-Rehospitalisations-Rate bei solchen Patienten etwa 18 Prozent (PLoS One 2016: 4. März; 11(3): e0150737). Und bei Patienten, die erneut stationär aufgenommen werden, steigt die Mortalität im Vergleich zu nicht erneut hospitalisierten Patienten um 17 Prozent innerhalb von 6 Monaten, um 20 Prozent innerhalb von 1 Jahr und um 24 Prozent innerhalb von 3 Jahren.

Somit stellt die Vermeidung einer erneuten Hospitalisierung nach akuter Exazerbation ein wichtiges Therapieziel dar, schreibt Dr. Marc Spielmanns, Medizinische Klinik und Ambulante Pneumologische Rehabilitation in Leverkusen in der DGP-Kongress-Ausgabe der "Ärzte Zeitung" (23.03. 2017).

In einem älteren Cochrane-Review wurde in 6 kontrollierten Studien mit insgesamt 219 Patienten nachgewiesen, dass durch eine pneumologische Reha die Rate der erneuten Rehospitalisierungen nach akuter Exazerbation deutlich sinkt.

Auch nach einem 2016 aktualisierten Cochrane-Review lässt sich die Anzahl der Rehospitalisationen nach akuter Exazerbation durch eine Rehabilitationsmaßnahme senken, so Spielmanns.

Reduziert wird dadurch außerdem die Rate erneuter Exazerbationen nach durchgemachter akuter Exazerbation bei COPD-Patienten. Das hat der Leverkusener Pneumologe in einer eigenen prospektiven Studie über ein Jahr herausgefunden: Die durchschnittliche Anzahl der Re-Exazerbationen sank in der Rehabilitationsgruppe von 2,67 auf 0,97, in der Kontrollgruppe blieb die Rate der Exazerbationen in etwa gleich. In der Rehabilitationsgruppe konnte die Anzahl der erneuten Exazerbationen insgesamt durchschnittlich um 54 Prozent gesenkt werden.

Durch eine Rehabilitationsmaßnahme lassen sich sowohl die körperliche Leistungsfähigkeit als auch die Befindlichkeit und die Symptomatik bei COPD-Patienten deutlich verbessern. Und nach einer neueren kontrollierten Studie gilt das auch für die Lungenfunktion, so Spielmanns.

Die Inspirationskapazität wurde um durchschnittlich 500 ml verbessert, in der Kontrollgruppe war hingegen kein signifikanter Unterschied nachweisbar.(ikr)

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