Mukopharmaka senken Exazerbationsrate

Frankfurt am Main (otc). Die regelmäßige Einnahme von Mukopharmaka reduziert bei Patienten mit chronischer Bronchitis die Exazerbationsrate um etwa 30 Prozent. Dies bestätigt eine neu veröffentlichte Metaanalyse der Cochrane Collaboration.

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Um Transparenz in aktuelle Therapieempfehlungen zu bringen, wurde vor elf Jahren die Cochrane Collaboration gegründet. Diese Fachgesellschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, Übersichtsarbeiten zur Bewertung von Therapien zu erstellen, aktuell zu erhalten und zu verbreiten.

Ende 2003 wurde auch eine neue Metaanalyse zur Studienlage von oralen Mukolytika bei Patienten mit chronischer Bronchitis veröffentlicht. Die Ergebnisse dieser Metaanalyse wurden von Dr. Thomas Wittig auf einer Fachpressekonferenz des Unternehmens Pohl-Boskamp auf dem 45. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Frankfurt am Main vorgestellt.

Bei den in die Metaanalyse einbezogenen Studien wurden unter anderem N-Acetylcystein, Ambroxol und als einziges Phytopharmakon Myrtol standardisiert verwendet. Das Ergebnis: Das Ausmaß der Senkung der Exazerbationsrate betrug für die Gruppe der Mukopharmaka 0,8 Exazerbationen pro Jahr. Gemessen an einer Exazerbationsrate in den Placebo-Gruppen von 2,7 Exazerbationen pro Jahr läßt sich mit Mukopharmaka die Exazerbationsrate um etwa 30 Prozent senken.

Zur Erinnerung: Die Studie zu Myrtol standardisiert bei der Langzeitbehandlung der chronischen Bronchitis wurde 1999 veröffentlicht. Von den 246 Patienten mit chronischer Bronchitis erhielten 122 Patienten Myrtol standardisiert (Gelomyrtol®forte, dreimal 300mg /Tag) und 124 Patienten Placebo.

Behandelt wurde sechs Monate lang während des Winterhalbjahres. Die Patienten hatten einen FEV1 50 Prozent des Sollwertes, und bei ihnen war mindestens eine akute Exazerbation innerhalb des zurückliegenden Winters aufgetreten.

Die Behandlung mit Myrtol standardisiert senkte statistisch signifikant sowohl Intensität als auch Häufigkeit der Exazerbationen sowie den Antibiotikabedarf. Zudem kam es zu einer geringeren Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Husten und Auswurf.

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