Pneumologen fordern mehr Engagement bei Früherkennung

BERLIN (gvg). Zu mehr Engagement bei der Früherkennung von Lungenkrankheiten haben Lungenfachärzte ihre niedergelassenen Kollegen aufgerufen. Eine neue Webseite zum "Lungencheck" soll dabei künftig Hilfestellung leisten.

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"Bis zum Jahr 2020 werden mit der COPD, dem Lungenkrebs und der Lungenentzündung drei Lungenkrankheiten zu den fünf weltweit am häufigsten zum Tode führenden Erkrankungen gehören", sagte Professor Dr. Christian Witt von der Charité Berlin anläßlich der Eröffnung des 46. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) in Berlin. Der Kongreßpräsident forderte deswegen vermehrte Anstrengungen bei der Früherkennung von Lungenkrankheiten.

Durch eine frühe Diagnose und effiziente Behandlung bei Lungenerkrankungen lassen sich nicht nur Todesfälle vermeiden, sondern auch Behandlungskosten senken, wie Professor Helmut Fabel von der Medizinischen Hochschule Hannover ausführte. So seien die Gesamtkosten, die den Sozialsystemen durch das Asthma bronchiale entstehen, in den vergangenen zehn Jahren von 2,55 Milliarden Euro jährlich auf 2,07 Milliarden Euro gesenkt worden.

Der Grund: Eine immer frühere medikamentöse Behandlung durch ambulante Ärzte habe die Kosten für stationäre Behandlungen, für Rehabilitationsmaßnahmen und für Frühberentungen stark gesenkt, so Fabel. Ähnliches soll nun auch bei der COPD gelingen. Um Niedergelassene zu unterstützen, hat die DGP zusammen mit dem Unternehmen Linde die Internetseite "Lungencheck.de" entwickelt, die auf dem DGP-Kongreß vorgestellt wurde.

Herz der Seite ist eine nach Postleitzahlen gegliederte Suchmaschine. Mit ihr können Ärzte Kollegen finden, die in ihrer Nähe spirometrische Untersuchungen anbieten. Witts Forderung lautete, daß alle Patienten, für die zwei der fünf Merkmale Husten, Auswurf, Luftnot, Zigarettenkonsum und Alter über 40 gelten, eine solche Untersuchung bekommen. Finden sich in der Spirometrie Hinweise auf eine COPD, so setzen Pneumologen heute auf eine frühe Behandlung mit antiinflammatorischen und bronchodilatatorischen Substanzen.

Die neue Internetseite ist erreichbar unter www.lungencheck.de

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