Zuteilung von Spenderlungen neu geregelt

NEU-ISENBURG (nsi). Mit dem 10. Dezember 2011 ist es soweit: ab dann gibt es eine neue Grundlage für die Verteilung von Spenderlungen. Grundlage der veränderten Organverteilung ist ein in den USA entwickeltes Bewertungssystem

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Grundlage des neuen Verteilungsmodus ist der Lungenallokations-Score (LAS). Er wurde in den USA entwickelt und wird dort seit 2005 angewandt.

Der Score ermittelt sowohl Erfolgsaussicht als auch Dringlichkeit auf Basis von mehr als 20 medizinischen Parametern, Alter, Größe und Körpergewicht und errechnet daraus die Überlebenswahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres mit und ohne Transplantat.

Der LAS wird auch als "lernendes System" bezeichnet. Der Grund: die Datenbasis für Überlebenswahrscheinlichkeiten mit und ohne Transplantat stammt aus den USA.

Für Deutschland müssen die Daten daher erst prospektiv erfasst, der LAS künftig angepasst werden. Andere Länder des Eurotransplant-Verbundes haben für die eigenen Patienten den LAS bisher nicht verbindlich eingeführt, sich aber einverstanden erklärt, dass er beim grenzüberschreitenden Austausch von Lungen angewandt wird.

In Deutschland warten derzeit etwa 600 Patienten auf eine neue Lunge. Insgesamt 416 Neuanmeldungen gab es im Jahr 2010, 298 Organe konnten transplantiert werden.

Hinweise darauf, dass Dringlichkeit und Erfolgsaussicht bei der Vergabe der knappen Organe nicht immer optimal gewichtet wurden, sehen Experten auch darin, dass die Funktionsraten der Lungen bei deutschen Patienten in den vergangenen Jahren niedriger waren als im internationalen Durchschnitt(CTS-Studie).

So lag der Wert für das Einjahresüberleben im vergangenen Jahr bei 74 Prozent, der internationale Durchschnitt liegt bei 79 Prozent. Ein weiterer Grund für die Unterschiede könnte auch eine schlechtere Organqualität sein.

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