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Husten-Leitlinien bei Kindern zurückhaltend

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Ein Kollege fragt im Internet: Sind Leitlinienempfehlungen zur Therapie des akuten Hustens bei Erwachsenen auch für Kinder geeignet?

Professor Karin Kraft: Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familien medizin (DEGAM) zu Husten ist recht zurückhaltend formuliert im Hinblick auf positive Empfehlungen zu Phytopharmaka bei Erwachsenen und bezieht zu Kindern keine Stellung.

Die S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie "Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit akutem und chronischem Husten" empfiehlt dagegen ausdrücklich Kombinationen aus Thymian, Efeu und / oder Primelwurzel, die klinisch geprüft wurden.

"Einige pflanzliche Präparate haben ‚Evidenz‘ für eine schnellere Linderung des Hustens gegenüber Placebo." Auch hier finden sich aber keine Angaben zu Kindern.

Was die Phytotherapie anbelangt, so liegen für Kinder kaum aussagekräftige Studien vor, mit Ausnahme von Efeuextrakt, der in randomisiert kontrollierten Studien (RCTs) bei akuter Bronchitis gegen Placebo oder ein chemisch definiertes Präparat geprüft wurde.

Thymianöl, Efeublätter und Primelwurzel in therapeutischer Dosierung werden allgemein bei Kindern als unbedenklich eingestuft, insofern sollte auch die Kombination eher unbedenklich sein.

Der Alkoholgehalt mancher Präparate ist übrigens als unbedenklich einzustufen, da schon eine Banane oder ein Glas Apfelsaft mehr Alkohol als die Tagesdosis des betreffenden Medikamentes enthält.

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