Ein andere Art Haushaltsunfall

Wer häufig putzt, verliert an Lungenfunktion

Veröffentlicht:

LONDON. Wer beruflich in der Raumpflege arbeitet oder zu Hause regelmäßig für Sauberkeit sorgt, riskiert einen stärkeren Abfall der Lungenfunktion als der Altersdurchschnitt.

Die beim Putzen eingeatmeten Dämpfe der Putzmittel haben offensichtlich respiratorische Relevanz. Bisher war bereits bekannt, dass Beschäftigung im Putzdienst zu den Berufsgruppen mit dem höchsten COPD-Risiko gehört. Nun haben Autoren aus Norwegen beim Kongress der European Respiratory Society (ERS) in London über die Langzeitwirkungen der chronischen Putzmittelexposition berichtet.

Die Forscher hatten im Rahmen des European Community Respiratory Health Survey (ECRHS) über 20 Jahre die Lungenfunktion von knapp 3500 Frauen überwacht. Nach Adjustierung für Störvariablen wiesen Frauen ohne Putzaktivitäten jährliche Abfällen der Lungenfunktionsparameter FVC und FEV1 von 19,5 ml und 29,6 ml auf.

Bei Frauen, die regelmäßig zuhause reinemachten, fielen diese Wert jährlich um 24,6 ml und 33,6 ml ab. Hauptberufliche Putzfrauen wiesen eine durchschnittliche jährliche FVC- und FEV1-Verluste von 27,6 ml und 34,6 ml auf. Die Unterschiede im Vergleich zu Frauen ohne Putzaktivitäten waren signifikant.

Fazit der Autoren: Wer regelmäßig putzt, weist ein erhöhtes Risiko für obstruktive bzw. restriktive Lungenerkrankungen auf. Betroffene sollten den Arzt aufsuchen, wenn sie Atembeschwerden verspüren. Putzsprays sollten mit Vorsicht eingesetzt werden. (DE)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Ein Zahnarzt und Ballermann-Sänger: Tobias Riether

Lesetipps
Ältere Diabetikerin, die ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät kontrolliert.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Deprescribing bei Typ-2-Diabetes

Diabetes bei Älteren: Chancen und Risiken einer Polypharmazie

Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg der Alzheimer-Inzidenz zu rechnen (derzeit werden jährlich rund 7,7 Millionen neue Fälle weltweit diagnostiziert). Antivirale Maßnahmen gegen das Herpes-Virus könnten präventiv wirken.

© KI-generiert Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Auch andere neurotrope Viren impliziert

Alzheimer-Risiko durch Herpes: Neue Evidenz aus Real-World Daten

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung