Für Briten ist BSE-Skandal vorbei
NEU-ISENBURG (eb). Heute fällt in Großbritannien ein Gesetz, das 1996 eingeführt wurde, um Bürger vor BSE zu schützen. Bis heute war verboten, britisches Rindfleisch von Tieren, die älter als 30 Monate sind, zum Verzehr freizugeben. Mit dem Fall dieses Gesetzes erklärt Großbritannien den BSE-Skandal für beendet.
Veröffentlicht:Die Gefahr sei "weitgehend gebannt", so eine Sprecherin des britischen Gesundheitsministeriums zu "Ärzte Zeitung". Britische Wissenschaftler dagegen warnen vor einer "Abrüstung per Dekret" in Sachen Rinderwahnsinn, denn wissenschaftlich sei das Thema noch lange nicht abgeschlossen.
Immer noch nicht klar sei, wie gefährlich BSE-Erreger für Menschen tatsächlich sind, sagte auch Dr. Walter Schulz-Schaeffer von der Überwachungsstelle für die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) in Göttingen. Denn die Inkubationszeit bei Menschen liege möglicherweise bei bis zu 30 Jahren.
"Wir wissen auch nicht, ob durch BSE-Erreger nur die derzeit bekannte neue Variante der CJK (vCJK) hervorgerufen wird", sagte Schulz-Schaeffer zur "Ärzte Zeitung". Möglicherweise würden die Erreger auch Varianten hervorrufen, die sich von der sporadischen CJK nicht unterscheiden lassen.
In Großbritannien sind bisher 151 Menschen an der neuen Variante von CJK gestorben. Einzelne vCJK-Erkrankungen gab es auch in Frankreich, Spanien und den Niederlanden, nicht aber in Deutschland.
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