Viel Bewegung als Tipp bei Gedächtnislücken

BERLIN (ugr). Berichten alte Patienten über kognitive Störungen, sollte dies als mögliches Frühsyndrom einer Demenz ernst genommen werden. Aber nicht alle Patienten mit kognitiven Störungen entwickeln tatsächlich eine Demenz.

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Bei Patienten mit leichten kognitiven Einschränkungen (Mild Cognitive Impairment, MCI) sei vor allem eine Beratung zu ihren Lebensgewohnheiten und Risikofaktoren indiziert. Darauf hat Professor Wolfgang Maier aus Bonn beim Neurologen-Kongress in Berlin hingewiesen.

So gebe es Hinweise, dass viel geistige und körperliche Aktivität einer Demenz vorbeuge. Achten sollten Ärzte auch auf Risikofaktoren für Demenz wie Hypertonie, Diabetes mellitus oder Hyperlipidämie. Ob eine Modifikation dieser Risikofaktoren bei MCI zur Verzögerung einer Demenzerkrankung führt, werde zwar vermutet, sei aber noch unbewiesen.

Neue Aufschlüsse erwartet Maier von einer prospektiven Längsschnittstudie des Kompetenznetzes Demenz, an der über 3 300 Patienten aus Hausarztpraxen im Alter zwischen 75 und 89 Jahren teilnehmen. In der Studie werden regelmäßig neuropsychologische Tests vorgenommen. Erste Analysen bestätigen, dass bei Patienten mit subjektiv empfundenen Gedächtnisstörungen in Tests die Gedächtnisleistung in der Regel tatsächlich reduziert ist.

Klagen dagegen depressive Patienten über Gedächtnisprobleme, lassen sich diese Probleme in Tests meist nicht bestätigen.

Nicht jeder Patient mit MCI entwickelt zwangsläufig eine Demenz. Nur etwa 10 bis 20 Prozent der Patienten mit MCI erkranken tatsächlich pro Jahr, sagte Maier.

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