Antidementiva nur für ein Drittel der Demenzkranken

HAMBURG (nke). Obwohl ihr Nutzen bei Patienten mit Alzheimer-Demenz unbestritten ist, werden Cholinesterase-Hemmer in der Praxis immer noch zögerlich verordnet. Nur etwa ein Drittel der Patienten wird damit leitliniengerecht behandelt.

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Diese Zahlen nannte der Neurologe und Geriater Dr. Klaus-Christian Steinwachs aus Nürnberg. Nach der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ist die dauerhafte Behandlung mit Cholinesterase-Hemmern Therapie der ersten Wahl bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Erkrankung, hieß es auf einer Veranstaltung von Janssen-Cilag in Hamburg.

Der Abbau der kognitiven Fähigkeiten und der Alltagsfunktionen verzögert sich, Verhaltensstörungen werden gelindert. Auch die betreuenden Angehörigen profitieren von der Therapie, der Betreuungsaufwand reduziert sich und ihre Lebensqualität verbessert sich. Die Therapie sollte allerdings möglichst früh beginnen.

Gerade im Frühstadium ist die Diagnostik oft schwierig, hat Dr. Jan Geldmacher aus Gundelfingen berichtet. Beim Arzt reißen sich die Patienten unheimlich zusammen. Ein überraschender Hausbesuch, auf den sich die Patienten nicht vorbereiten können, vermittle hingegen einen ganz anderen Eindruck. Außerdem verwies der Internist darauf, bei der Demenzdiagnostik eine Computertomografie zu machen, um andere Ursachen als eine Alzheimer-Demenz auszuschließen.

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