Kommentar zum Schreckgespenst Alzheimer

Irrationale Demenz-Ängste

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Es wirft ein seltsames Bild auf eine Gesellschaft, die ein Leben mit Demenz nicht mehr als lebenswert erachtet. Wenn, was eine Umfrage nahelegt, die meisten Bundesbürger ein rechtzeitiges Ableben dem vermeintlichen Dahinsiechen in geistiger Umnachtung vorziehen, dann deutet dies primär auf eine mangelnde Kenntnis dessen, was eine Demenz ist und wie sie das Leben beeinflusst.

Offenbar kann sich kaum jemand vorstellen, dass Demenzkranke, die in einer liebevollen Atmosphäre versorgt werden, ein zufriedenes Leben führen. Wer jedoch einmal solche Menschen betreut hat, der weiß, dass ihr Alltag nicht immer der pure Horror ist.

Die Angst vor der Demenz ist daher auch Ausdruck einer gewissen Verdrängung. Wir wollen lieber nicht so genau wissen, was uns im Alter erwartet, erwarten aber nichts Gutes. Dabei haben wir es zu einem gewissen Grad selbst in der Hand, wie wir die letzten Jahre unseres Lebens verbringen.

So können wir durch einen gesunden Lebensstil unser Demenzrisiko senken, und wir können uns dafür einsetzen, Demenzkranken ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. Wenn wir jetzt in eine gute Versorgung solcher Menschen investieren, dürfen wir unserem eigenen körperlichen und geistigen Abbau gelassener entgegenblicken.

Lesen Sie dazu auch: Schreckgespenst Alzheimer: Lieber früh sterben als erkranken

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Blick in die Zukunft

Alzheimertherapie 2.0: Neue Strategien gegen Beta-Amyloid

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Steckt da die richtige Karte drin, oder muss sie etwa zum Jahreswechsel ausgetauscht werden? Die KBV warnt Vertragsarztpraxen vor Untätigkeit bei älteren Konnektoren und Arztausweisen, weil anderenfalls der TI-Zugang blockiert wäre.

© Ingenico Healthcare

Austausch notwendig

KBV rät dringend: Jetzt Ersatz für ältere Konnektoren beschaffen