Kommentar zu Demenz

Problempatienten in Kliniken

Von Beate Schumacher Veröffentlicht:

Die Akutkrankenhäuser in Deutschland sind auf diese Patienten nicht eingestellt: So lautet das niederschmetternde Fazit des Alt-Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie, Privatdozent Werner Hofmann, zur stationären Versorgung von Demenzpatienten.

Der Krankenhausalltag wird beherrscht von wirtschaftlichen Zwängen, Personalknappheit und Zeitmangel. Demenzkranke passen nicht in diesen Alltag. Ihre Behandlung und Pflege erfordert Zeit, Ruhe und Geduld.

Dieses Missverhältnis bedeutet für das Medizinpersonal zusätzliche Belastung - und für die Patienten zusätzliche Risiken: Sie erleiden mehr potenziell vermeidbare Komplikationen als ansonsten vergleichbare Patienten ohne Demenz.

Häufig kommt es während des Krankenhausaufenthaltes zu einer massiven Verschlechterung ihres Allgemeinzustandes.

Den Preis für die zunehmende Ökonomisierung des Krankenhausbetriebs zahlen also die Schwächsten unter den Patienten. Eine kleine Minderheit sind diese Patienten indes schon lange nicht mehr:

Bereits heute haben zwölf Prozent aller stationären Patienten eine Demenz, im Jahr 2020 wird es voraussichtlich jeder Fünfte sein. Höchste Zeit, dass sich die Krankenhäuser auf ihre Bedürfnisse einstellen.

Lesen Sie dazu auch: Demenz: Erst Klinik, dann schlechtere Prognose

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Unlauterer Wettbewerb

Demenz-Vorsorge mit Hörgerät? Wettbewerbszentrale mahnt ab

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System