Kommentar zu Alzheimer

Erster Hoffnungsschimmer

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Die Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen die Alzheimerdemenz ist bislang ein Desaster: Gut ein Dutzend wurde getestet, ohne dass auch nur ein einziger in Phase-III-Studien die Demenz signifikant bremsen konnte.

Da sich die meisten der gescheiterten Wirkstoffe gegen Beta-Amyloid richten, wurde bereits vehement an der Amyloid-Hypothese gezweifelt.

In der Tat scheint eine Therapie gegen Amyloid bei klinisch manifester Alzheimerdemenz nicht mehr viel zu nützen, die zerstörerische Neurodegeneration geht dann, wie es scheint, längst Wege, die kein Amyloid benötigen.

Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine Anti-Amyloid-Therapie eigentlich lange vor der Alzheimerdiagnose beginnen müsste, um überhaupt eine Chance zu haben.

Dies wurde nun in einer Studie mit dem Antikörper Aducanumab berücksichtigt: Erstmals haben auch Personen ohne Demenz, aber mit ersten kognitiven Einschränkungen und positiven Alzheimer-Biomarkern teilgenommen.

Bereits in Phase Ib zeigte sich ein deutlicher, dosisabhängiger Effekt auf die Kognition. Diese klare Dosisabhängigkeit lässt hoffen, dass es sich um einen therapeutischen Effekt und nicht nur um einen statistischen Ausreißer handelt.

Man darf auf Ergebnisse weiterer Studien gespannt sein.

Lesen Sie dazu auch: Überraschender Erfolg: Antikörper bremsen Alzheimer aus

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht

Schema einer Messung der minimalen Resterkrankung bei Patienten und Patientinnen mit akuter lymphatischer Leukämie, akuter myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie oder mit multiplen Myelom

© freshidea / stock.adobe.com

Messbare Resterkrankung

Muss man wirklich auch die letzte Krebszelle eliminieren?