Glitazon in Monotherapie bewährt sich bei Typ-2-Diabetes

WIESBADEN (hbr). Der Insulinsensitizer Pioglitazon ist seit September 2003 von der Europäischen Zulassungsbehörde zur Monotherapie zugelassen. Er senkt den Blutzucker von Typ-2-Diabetikern mindestens so gut wie eine Monotherapie mit Metformin und ist zudem in der oralen Kombinationstherapie effektiv.

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Das Präparat, das bisher für die Kombination mit Metformin oder Sulfonylharnstoffen zugelassen war, verbessert die Insulinempfindlichkeit. Die Monotherapie kommt in Betracht, wenn Metformin kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird.

Die Wirksamkeit der Monotherapie wurde unter anderem in einer Studie mit fast 1200 Patienten nachgewiesen, die bisher nicht behandelt worden waren. Die Patienten hatten bis zu 2550 Milligramm Metformin oder bis zu 45 Milligramm Pioglitazon (actos®) täglich eingenommen.

Die Untersuchung gehört zu den Quartett-Studien, in denen das Glitazon in der Monotherapie und in der Kombinationstherapie mit Metformin und Sulfonylharnstoff verglichen wurde, berichtete Professor Kristian Rett von der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden auf einer Veranstaltung des Unternehmens Takeda Pharma in Wiesbaden. Die Studie dauerte ein Jahr. Die Teilnehmer waren adipös mit einem Body Mass Index von 31 kg/m². Sie hatten seit drei Jahren einen Typ-2-Diabetes. Der HbA1c lag zu Studienbeginn bei 8,7 Prozent.

Pioglitazon verringerte die HbA1c- und die Nüchternglukose-Werte. Die HbA1c-Senkung war bei den Patienten in beiden Gruppen ähnlich: 1,4 Prozentpunkte bei Pioglitazon und 1,5 Prozentpunkte bei Metformin. Die Nüchternglukose-Werte wurden mit Pioglitazon um 2,5 mmol/l reduziert und damit stärker als bei Metformin (2,1 mmol/l).

Die kombinierte Therapie aus Metformin und Pioglitazon wurde ein Jahr lang bei Typ-2-Diabetikern geprüft, die bereits seit 5,3 Jahren Diabetes hatten. HbA1c-Wert und Nüchternblutzucker wurden mit Metformin/Pioglitazon und Metformin/Sulfonylharnstoff ähnlich stark gesenkt mit einem leichten Vorteil für Pioglitazon beim Plasma-Serum-Glukosespiegel.

Zusätzlich beeinflußt Pioglitazon unter anderem die diabetische Dyslipidämie günstig, berichtete Rett. So sinken die Triglyceride mit Pioglitazon signifikant stärker als mit Metformin. Und das HDL-Cholesterin wird bei der Therapie mit Pioglitazon doppelt so stark erhöht wie bei Metformin.

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