Ausgeglichenes Blutglukose-Profil mit Insulin detemir

BERN (hbr). Mit dem neuen Insulin detemir erhalten Diabetiker eine ausgeglichene basale Insulinversorgung. Die Wirkung auf den Blutzucker ist gut reproduzierbar: Die Variabilität der Glukosesenkung beim einzelnen Patienten ist gering.

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Darauf hat Professor Lutz Heinemann vom Profil Institut für Stoffwechselforschung in Neuss bei einer Veranstaltung von Novo Nordisk in Bern hingewiesen. In einer randomisierten, doppelblinden Studie mit 51 Typ-1-Diabetikern wurden die Schwankungen der Blutzuckersenkung von Tag zu Tag, die intraindividuelle Variabilität also, untersucht.

Den Teilnehmern wurde an vier Tagen jeweils einmal 0,4 U/kg eines basalen Insulins subkutan injiziert. Das entspricht bei einem Körpergewicht von 70 Kilogramm 28 Einheiten. Die Patienten erhielten entweder das langwirksame Insulin-Analogon detemir, ein anderes basales Analogon oder NPH-Insulin (Neutral Protamin Hagedorn). Ergebnis: Die Schwankungen in der Blutzuckersenkung von Tag zu Tag sind bei der Injektion von Insulin detemir mit 27 Prozent über zwölf Stunden gemessen am geringsten ausgeprägt. Bei NPH-Insulin hätten die Glukoseabsenkungen um 59 Prozent, bei dem zweiten Analogon um 46 Prozent variiert. Über 24 Stunden betragen die täglichen Schwankungen der Blutzuckersenkung 27, 68 und 48 Prozent, wie Heinemann sagte.

Wie groß die Blutzuckersenkung variiert, ist für die Patienten zur Vorhersagbarkeit des metabolischen Effektes wichtig. Bei zu hoher Variabilität steigt die Gefahr von Blutzucker-Ausrutschern nach oben oder unten. Zur Erinnerung: Vergleichsstudien mit NPH-Insulin ergaben weniger nächtliche Unterzuckerungen bei Verwendung von Insulin detemir.

Die verzögerte Wirkung des Insulin-Analogons wird unter anderem durch reversible Bindung der Insulinmoleküle an Albumin erreicht; das puffert Schwankungen in der Absorption ab. Ein weiterer Grund für die gleichmäßige Wirksamkeit: Bei NPH-Insulin muß der Pen für eine gleichmäßige Durchmischung vor der Injektion so oft gedreht werden, daß nur jeder zehnte Patient sich die Mühe macht. Insulin detemir liegt als klare Lösung vor und muß nicht durchmischt werden. Das Medikament ist seit März unter dem Namen Levemir® in der Schweiz erhältlich.

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