Daten zur Inselzell-Übertragung machen Mut

BERLIN (gvg). Erste Zwischenergebnisse einer Pionierstudie zur Inselzell-Transplantation bei Typ 1-Diabetes lassen aufhorchen: Ein Jahr nach der Intervention braucht noch immer die Hälfte der Patienten keinerlei zusätzliche Insulingaben.

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Über die internationale Studie hat Dr. Martin Fürchtenbusch von der Ludwig Maximilian-Universität München bei einer Veranstaltung des Unternehmens Berlin-Chemie berichtet. Bei dem Symposium unter dem Titel "DiaLecT - Diabetes Lecture Transfer" präsentierten vier namhafte deutsche Diabetologen neue Ergebnisse der Diabetes-Forschung von der Jahrestagung der Amerikanischen Diabetesgesellschaft (ADA). Die Spezialisten hatten den Kongreß besucht, um ihren niedergelassenen Kollegen darüber im Anschluß Bericht zu erstatten.

Bei der Inselzell-Transplantation werden Langerhans’sche Zellen von Organspendern in die Pfortader der Patienten injiziert. Sie setzen sich im Gefäßbaum der Leber fest und produzieren dort Insulin, geschützt durch eine das Immunsystem supprimierende Therapie.

An der Studie, die vom US-amerikanischen Immune Tolerance Network koordiniert wird, nehmen 36 Patienten mit schwer kontrollierbarem Diabetes mellitus Typ 1 teil. Sie erhielten Inselzellen von insgesamt 49 Spendern, weil zum Teil mehrere Transplantationen nötig waren, um eine ausreichende Insulinproduktion zu erreichen.

"Im Follow-Up nach einem Jahr benötigten 19 dieser 36 Patienten noch immer keine erneuten Insulininjektionen", so Fürchtenbusch in Berlin. Sieben Patienten mußten mit der Insulintherapie im Lauf eines Jahres wieder beginnen, vier brachen die Studie ab, und bei sechs Diabetikern war die Transplantation von Beginn an erfolglos. Die Patienten sollen jetzt weitere drei Jahre beobachtet werden.

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