Insulin-Inhalationen werden gut akzeptiert

BERLIN (ej). Die Möglichkeit, Insulin einfach inhalieren zu können, rückt in greifbare Nähe: Das Prüfprogramm einer inhalierbaren Applikationsform mit Trockenpulver weist bei über 3 500 Patienten auf hohe Dosiergenauigkeit, Sicherheit und effiziente Blutzuckersenkung bei Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes hin.

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"Wegen des hohen Absorptionsvermögens der Lunge flutet es ebenso schnell an wie subkutan injiziertes Insulin Lispro", hat Professor Werner Scherbaum von der Universität in Düsseldorf betont. Somit eignet sich die neue Applikationsform gut zur prandialen Therapie.

      Schon über 3500 Patienten haben Insulin inhaliert.
   

Der Applikationsweg Lunge bietet ein bisher kaum genutztes Potential, obwohl die schmerzfreie Inhalation eine effiziente Senkung des HbA1c und postprandialen Blutzuckers ermöglicht. Doch wurde die Sicherheit für die Atemwege lange geprüft, da Diabetes generell mit einer Verschlechterung der Lungenfunktion einhergeht.

Ergebnis: "Die Untersuchungen belegen auch in der Langzeitanwendung keine relevanten Auswirkungen auf die Lungenfunktion", so Professor Claus Vogelmeier von der Universität in Marburg auf einem Vorsymposium der Unternehmen Pfizer und Sanofi-Aventis zum Diabetes-Kongreß in Berlin. Hinweise auf die Förderung einer Lungenfibrose wurden nicht bestätigt. Vorübergehend kann ein milder Husten auftreten. Bei Rauchern und bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen und mit mittelschwerem und schwerem Asthma oder COPD ist das inhalierbare Insulin kontraindiziert.

"Der Pluspunkt des inhalierbaren Insulins wird die hohe Patientenakzeptanz sein", nimmt Scherbaum an. Dies belegen mehrere Untersuchungen, in denen Patienten das inhalierbare Insulin mit der subkutanen Applikation eines Bolusinsulins verglichen: Sie waren gleich wirksam, doch über 80 Prozent der Typ-1-Diabetiker bevorzugten die inhalative Applikation und 90 Prozent der Typ-2-Diabetiker.

"Die hohe Therapiezufriedenheit sowie gesteigerte Lebensqualität könnte den rechtzeitigen Einstieg in die Insulintherapie beim Typ-2-Diabetes erleichtern", so Scherbaum.

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