Längeres Leben ist der Lohn für regelmäßiges Blutzucker-Messen

FRANKFURT AM MAIN (ej). "Wenn Menschen mit Typ-2-Diabetes regelmäßig ihren Blutzucker messen, werden sie mit einem längeren und besseren Leben belohnt", sagt Professor Stephan Martin von der Deutschen Diabetes-Klinik in Düsseldorf. Denn ihre Morbiditäts- und Sterberaten sind niedriger als bei Patienten, die nicht messen.

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Darauf lassen die Daten der ROSSO-Studie schließen. ROSSO steht für Retrolective Study Self-Monitoring of Blood Glucose and Outcome in Patients with Type-2-Diabetes. In dieser Studie ist die Effektivität der Blutzucker-Selbstkontrolle erstmals anhand der Endpunkte Myokardinfarkt, Schlaganfall, Fußamputation, Erblindung oder Notwendigkeit einer Hämodialysebehandlung sowie Sterberate beurteilt worden.

Analysiert wurden die Daten von 3268 neu erkannten Typ-2-Diabetikern ab 45 Jahren aus 192 hausärztlichen und internistischen Praxen in Deutschland. Der Verlauf wurde 6,5 Jahre dokumentiert, hieß es bei einer Veranstaltung des Unternehmens Roche Diagnostics in Frankfurt am Main.

1479 Diabetiker kontrollierten ihren Blutzucker, 1789 maßen nicht. Die Morbiditätsrate war bei denen, die maßen, mit 7,2 Prozent um ein Drittel niedriger als bei den anderen mit 10,4 Prozent. Die Sterberate war bei Patienten, die Blutzucker maßen, mit 2,7 Prozent halb so hoch wie beim Nichtmessen mit 4,6 Prozent. Die Ergebnisse waren unabhängig davon, ob die Patienten Insulin spritzten.

Regelmäßiges Messen ist Grundvoraussetzung für erfolgreiches Management beim Typ-2-Diabetes, betont Martin, der die Daten beim US-Diabeteskongreß vorgestellt hat.

Berichte vom US-Diabetes-Kongreß enthält das Heft "Forschung und Praxis", das heute der gedruckten "Ärzte Zeitung" beiliegt.

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