Jedes Jahr zehn Prozent mehr Amputationen

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (eis). Alle 30 Sekunden muß weltweit bei einem Diabetiker ein Fuß amputiert werden, meldet die Deutsche Diabetes Union (DDU). Nach ihren Angaben sind in Deutschland 2003 etwa 42 000 Amputationen bei 31 000 Diabetikern vorgenommen worden. Die Zahl der Amputationen nehme dabei nach Schätzungen jedes Jahr um etwa zehn Prozent zu.

Die International Diabetes Federation hat dem diabetischen Fuß daher den diesjährigen Weltdiabetestag gewidmet. Patienten und Ärzte sollen für regelmäßige Fußkontrollen und eine gute Stoffwechseleinstellung sensibilisiert werden. Die meisten Amputationen könnten durch eine gute Prävention vermieden werden, so die DDU.

Bei der Hauptveranstaltung zum Weltdiabetestag am Samstag auf dem Münchener Marienplatz wurde auch an die hohen Kosten bei Diabeteskomplikationen erinnert. So werden im Gesundheitssystem für die Behandlung bei Diabetes 23,5 Milliarden Euro pro Jahr aufgewendet, hat die KoDiM (Kosten des Diabetes mellitus)-Studie ergeben.

Nach einer Stichprobe der AOK Hessen entfallen zwei Drittel der Behandlungskosten auf Diabetes-bedingte Komplikationen wie Gefäßerkrankungen, Nephropathie, Retinopathie, Polyneuropathie und diabetischen Fuß. Eine verbesserte Prävention von Diabetes-Folgen wurde daher angemahnt.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Fußulzera werden noch zu oft verdrängt

Lesen Sie dazu auch: Diabetiker brauchen mehr Prävention Einmal im Quartal Fußcheck bei Diabetikern! Schulungen zu Diabetiker-Füßen und zur Analgesie Spezialschuhe für Diabetiker Bei einem HbA1c über sieben Prozent ist eine intensivere Therapie nötig Zeitschrift für die angewandte Diabetologie

Mehr zum Thema

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer