Flexible Dosierung von Vorteil bei supplementärer Insulintherapie

MÜNCHEN (djb). Die supplementäre Insulintherapie (SIT) bei Typ-2Diabetes ergänzt durch die Kombination aus einem kurz wirksamen Insulin zu den Mahlzeiten und einem Verzögerungsinsulin zur Nacht gezielt die fehlende prandiale und basale Insulinsekretion. Ein flexibles Therapieschema bringt im Vergleich zu einem fixen Schema Vorteile, hat die SIT-Studie ergeben.

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In der deutschlandweiten SIT-Studie wurden Wirksamkeit, Sicherheit und Therapiezufriedenheit von zwei unterschiedlichen SIT-Therapieansätzen geprüft. Die Ergebnisse haben Dr. Karsten Milek aus Hohenmölsen und Dr. Erik Wizemann aus Herrenberg bei einem Symposium von Novo Nordisk beim Diabetes-Kongress in München vorgestellt.

An der Studie nahmen 373 unzureichend eingestellte Typ-2-Diabetiker teil. Behandelt wurden die Patienten entweder:

  • nach einem flexiblen Schema (FLEX) mit engem Blutzuckermonitoring, Kohlenhydrat-adaptierter Insulindosisanpassung durch die Patienten und einer intensiven Schulung oder
  • nach einem einfachen Schema mit fester Dosierung (FIX) und seltener Blutzuckerkontrolle (maximal zwei Tagesprofile pro Woche).

Beide Gruppen erhielten das kurz wirksame Insulinanalogon Insulin-aspart (NovoRapid®) zu den Mahlzeiten und das lang wirksame Basisinsulin Insulindetemir (Levemir®) bzw. Metformin bei Bedarf.

Das flexible Schema ist zu Beginn etwas aufwändiger als das fixe.

Die Analyse bei 312 Patienten ergab nach einem Jahr für das flexible SIT-Schema einen signifikanten Vorteil bei den HbA1c-Werten gegenüber dem FIX-Schema (6,6 versus 6,8 Prozent). Ein Trend zugunsten der FLEX Gruppe ergab sich auch beim Anteil der Patienten, die den HbA1c-Zielwert kleiner 7 Prozent erreichten. Dieser lag in der FLEX-Gruppe bei 69 Prozent und in der FIX-Gruppe bei 61 Prozent (nicht signifikant).

Während der zwölfwöchigen Schulungs- und Titrationsphase war in der FLEX-Gruppe allerdings ein erhöhter Ressourcenaufwand an Schulungszeit und Blutzucker-Monitoring erforderlich. Das fixe Schema bot dagegen die Möglichkeit, die Frequenz der Blutzuckerkontrollen zu reduzieren.

Beide Konzepte hätten sich als wirksam und sicher erwiesen, haben die Mediziner berichtet. In puncto prandiale Blutzuckerregulation, Therapiezufriedenheit und Rate an unerwünschten Ereignissen waren keine signifikanten Unterschiede zu beobachten. Schwere Hypoglykämien traten in beiden Gruppen über 52 Wochen nur je einmal auf.

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