Übermäßiger Durst: Es könnte Diabetes sein!

Die Erkrankungsrate an Typ-1-Diabetes bei Kindern nimmt vor allem bei den unter 5-Jährigen zu. Bereits eines von 600 Kindern in Deutschland ist betroffen. Wichtig ist eine gute Therapie von Anfang an.

Von Sabine Stürmer Veröffentlicht:
Ein Kind spritzt sich Insulin. Therapieziel ist ein HbA1c-Wert unter 7,5 Prozent.

Ein Kind spritzt sich Insulin. Therapieziel ist ein HbA1c-Wert unter 7,5 Prozent.

© AGE / Mauritius Images

HANNOVER. "In ganz Europa nimmt der Typ-1-Diabetes enorm zu," so Professor Thomas Danne bei der Auftaktveranstaltung der Aktion "Gesünder unter 7" - einer Aufklärungsinitiative zum Diabetesrisiko und zu Präventionsmöglichkeiten.

Aufklärungsaktion zu Diabetes in Dresden

Die nächste Diabetes-Aktion "Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7" findet am 5. und 6. Mai in der Altmarkt-Galerie in Dresden statt. An beiden Tagen können Besucher von 9.30 bis 21 Uhr an einem kostenlosen Diabetes-Risikocheck teilnehmen.

Diabetiker können bei der von Sanofi-Aventis initiierten Aktion auch ihren HbA1c überprüfen lassen. Starkoch Johann Lafer bereitet am 5. Mai ab 13.30 Uhr am Stand ein Menü für Diabetiker zu - gemeinsam mit dem Deutschen Meister im 200 m-Sprint und Diabetiker Daniel Schnelting. Bereits am Mittwoch, dem 4. Mai, starten Diabetiker zusammen mit dem Sportler zum Bühlauer Stundenlauf.

www.gesuender-unter-7.de

Der Chefarzt am Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover mit dem deutschlandweit größten Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche präsentierte Zahlen des aktuellen Gesundheitsberichts Diabetes (www.diabetesde.org). Demnach erkranken vor allem in der jüngsten Altersgruppe (Kinder unter fünf Jahre) immer mehr Kinder an Typ-1-Diabetes.

Die Erkrankungsrate wird sich in dieser Altersgruppe bis 2020 verdoppeln. In Deutschland ist heute eines von 600 Kindern betroffen, in Finnland ist es eines von 110. Danne erinnerte an typische Anzeichen: "Die Alarmglocken müssen immer bei Kindern schrillen, die über übermäßigen Durst klagen."

Doch leider werde dieses oft nicht erkannt, gerade, wenn das Wetter schön ist und das Kind mehr tobt.

Auch ein Kind, das plötzlich wieder einnässt, oder ein Kind, das sich am Tag mehrfach beim Lehrer meldet, weil es während des Unterrichts auf die Toilette muss, kann an Typ-1-Diabetes erkrankt sein. Weitere eventuell geringer ausgeprägte Symptome sind Schlappheit und ungewollte Gewichtsabnahme.

"Wichtig ist, dass wir Kinder mit Diabetes von Anfang an individuell und somit optimal behandeln", so Danne. Ermutigend sind die Ergebnisse einer Langzeitanalyse von mehr als 25.000 Kindern und Jugendlichen mit Diabetes aus Deutschland und Österreich, die den Erfolg der Therapiebemühungen der letzten Jahre deutlich belegen.

Erreichten 1995 bis 1997 nur ein Viertel der Patienten das Behandlungsziel im Kindesalter (HbA1c-Wert < 7,5 Prozent), so waren es in den Jahren 2003 bis 2004 fast 50 Prozent. Im gleichen Zeitraum ging der Anteil der Kinder mit einem besonders hohen Risiko für Folgeerkrankungen (HbA1c-Wert > 9 Prozent) von fast 40 auf 15 Prozent zurück.

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Public Health Index 2025

Deutschland weist große Lücken im Gesundheitsschutz auf

Kooperation | In Kooperation mit: AOK Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können