Abnehmen durch gutes Kauen?

LISSABON (MUC/spa). Gut gekaut ist halb verdaut - und regt die Inkretinausschüttung an. Letzteres konnten japanische Forscher um Professor Masaaki Eto von der Ohu Universität in Koriyama belegen.

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Die neun adipösen Teilnehmer der Studie, die beim EASD-Kongress in Lissabon vorgestellt wurde, erhielten an zwei Tagen morgens jeweils eine Testmahlzeit mit 630 kcal, die aus Brot, Butter, einem gekochten Ei und Gemüse, einer Banane und Milch bestand.

Dann hatten sie 20 Minuten Zeit und wurden am ersten Tag angewiesen, jede mundgerechte Portion fünfmal, am zweiten Tag aber 30-mal zu kauen. Das 30-malige Kauen wird laut Eto in Japan von der Regierung zur Adipositas-Prävention empfohlen.

Am Tag des gründlichen Kauens konnten eine Stunde nach der Mahlzeit signifikant höhere Plasmaspiegel der Inkretinhormone GLP-1 und Peptid (P) YY nachgewiesen werden als am "mundfaulen" Tag.

Dabei stieg der GLP-1-Wert von jeweils etwa 5 pg/ml vor dem Essen auf 29,3 vs. 16,9 pg/ml, der PYY-Wert von jeweils etwa 35 pmol/l auf 65,9 versus 41,3 pmol/l.

Beide Darmhormone sorgen physiologisch unter anderem dafür, den Appetit zu zügeln, GLP-1 stimuliert auch die Insulinsekretion, was in der Studie allerdings nicht der Fall war.

Etos Fazit: Vielleicht könnte gründliches Kauen adipösen Menschen beim Abnehmen helfen. Dies wolle man in Zukunft weiter untersuchen.

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