Insulinspritzen

Am Injektionsort wuchert häufig Fettgewebe

Insulinspritzen führt häufig zu Lipohypertrophie in der Injektionsgegend. Das kann auch die Blutzuckereinstellung beeinträchtigen.

Veröffentlicht:

CHANDIGARH. In einer indischen Studie mit 450 Typ-1-Diabetikern hatten 42 Prozent eine Lipohypertrophie (LH) als Folge von lipogenen Effekten des Insulins (JEADV 2013; online 9. Januar).

Wesentlich seltener traten postinflammatorische Hyperpigmentierungen (2,9 Prozent) und Lipatrophien (0,4 Prozent) auf. Lokale allergische Reaktionen und Acanthosis nigricans wurden bei drei sowie bei einem Patienten beobachtet.

LH-Patienten hatten zudem häufig sklerodermieartige Hautveränderungen und Einschränkungen der Gelenkbeweglichkeit.

Die Fettwucherungen waren mit längerer Diabetesdauer assoziiert, und auch die HbA1c-Werte lagen höher als bei Patienten ohne LH. Oft sind die Hautveränderungen asymmetrisch, da das Injizieren mit der dominanten Hand eine Körperseite bevorzugt.

Zur Entwicklung trägt weniger die Dosierung als vielmehr die Häufigkeit der Injektionen bei. Die lipohypertrophe Region ist hierbei relativ schmerzunempfindlich, was sie für die Patienten als Ort, die Spritze zu setzen, attraktiv macht.

Allerdings ist auch die Blutversorgung schlecht und es ist nicht vorherzusehen, wie gut das Insulin absorbiert wird. Das führt zu mangelhaft kontrollierter Glykämie, sichtbar am hohen HbA1c. Und dies wiederum hat mikro- und makrovaskuläre Folgen auch an Haut und Gelenken.

"Es ist daher unbedingt ratsam, einen zuvor euglykämischen Patienten mit entgleistem Blutzucker auf eine LH zu untersuchen, bevor man die Insulindosis erhöht", schreiben die Studienautoren.

Generell seien die Hauterscheinungen Folgen unsachgemäßer Injektionen. Sie ließen sich durch Wechsel der Injektionsstellen, Verwendung jeweils frischer Nadeln und regelmäßiges Absuchen auf kutane Veränderungen vermeiden. (rb)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Preisträger gekürt

Das sind die Gewinner des Galenus-von-Pergamon-Preises 2025

Diabetes mellitus

Galenus-Preis 2025: Awiqli® gewinnt in der Kategorie Primary Care

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Springer Medizin Gala

Preisträger des Springer Medizin Charity Awards feierlich gekürt

Aviäre Influenza

Wann Impfen gegen Vogelgrippe nötig sein kann

Lesetipps
Nahm den Galenus-von-Pergamon-Preis 2025 in der Kategorie Primary Care entgegen: Dr. Joachim Kienhöfer (2.v.l.) von Novo Nordisk. Überreicht wurde er von Professorin Marianne Dieterich (Mitte) und Dr. Marcus Pleyer (r.). Moderiert wurde von Yve Fehring (l.) und Matthias Gabriel (2.v.r.).

© Marc-Steffen Unger

Diabetes mellitus

Galenus-Preis 2025: Awiqli® gewinnt in der Kategorie Primary Care

Gewinner des Galenus-von-Pergamon-Preises 2025 in der Kategorie Specialist Care: Elahere von AbbVie. (V.l.n.r.:) Dr. Marcus Pleyer, Staatssekretär; Moderatorin Yve Fehring; Viviane Petermann, Business Unit Director Onkologie bei AbbVie; Jury-Präsidentin Professorin Marianne Dieterich, Matthias Gabriel, Ärzte Zeitung.

© Marc-Steffen Unger

Platinresistentes, high-grade seröses Ovarialkarzinom (OCa)

Galenus-Preis 2025: Elahere® gewinnt in der Kategorie Specialist Care