Kommentar

In Studien bewährte Strategie

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

In keinem Land der Welt hat sich die Diabetes-Epidemie bisher eindämmen lassen. Deshalb muss in der jetzt von der Regierungskoaltion geplanten „Nationalen Diabetes-Strategie“ auch eher geklotzt als gekleckert werden. Die bisher vorgeschlagene Reduktion von Zucker, Fett und Salz in Fertiggerichten lässt sich dabei eher als symbolischer Aktionismus verbuchen.

Ganz anders das jetzt von der DAK im „Versorgungsreport Diabetes mellitus“ vorgestellte Konzept zur Früherkennung von Prädiabetes verbunden mit einem Präventionsprogramm über 18 Monate. Die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen ist in Studien wie dem US-Diabetes Prevention Program (DPP) evaluiert. Dort ließ sich mit gezielten Lebensstilmodifikationen die Erkrankungsrate bei Menschen mit hohem Diabetesrisiko mehr als halbieren.

Vorbild des DAK-Konzepts ist das staatliche NHS-Diabetes Präventionsprogramm in England. Dieses zeigt die Machbarkeit auf Bevölkerungsebene. 2017 wurden damit 75 Prozent der Zielgruppe erreicht. Von 185.000 entdeckten Prädiabetikern nahmen 78.000 das Angebot wahr, 60 Prozent hielten bis zum Schluss durch und – als erstes Ergebnis – verloren im Schnitt 3,7 kg Gewicht.

Auch in Deutschland wäre es Zeit für eine solche Nationale Strategie!

Lesen Sie dazu auch: Nationale Diabetes-Strategie: Kasse will Diabetes-Ausbreitung mit Prävention eindämmen

Mehr zum Thema

Interview zum Diabetes-Kongress

DDG-Chefin Bitzer: „Diabetes-Tsunami rollt ungebremst auf uns zu“

Körperliche Aktivität empfohlen

Angepasste Bewegung als Erfolgsrezept für ältere Diabetespatienten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden