Forscher wollen künstliche Vernix entwickeln

LONDON (dpa). Die schützende Käseschmiere oder Vernix, wie sie Babys intrauterin am ganzen Körper überzieht, steht Modell für eine Hautcreme. Gleich mehrere Forscherteams arbeiten daran, die besondere Zusammensetzung der Vernix zu analysieren und dann Hautpflegemittel nach diesem Vorbild zu entwickeln.

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Überraschenderweise enthalte die Vernix mit 80 Prozent einen sehr hohen Wasseranteil, berichtet Hautärztin Dr. Marty Visscher vom Cincinnati Kinderhospital im US-Staat Ohio dem Magazin "New Scientist" (2450, 2004, 40). Hinzu kämen Fett und Proteine. Auch der Anteil an entzündungshemmendem Vitamin E ist einer weiteren Studie zufolge sehr hoch.

Synthetische Vernix könnte Babys mit Hautstörungen helfen

Vor allem ganz kleinen Frühgeborenen könnte eine solche synthetisch erzeugte Käseschmiere bei der oft noch nicht abgeschlossenen Hautentwicklung helfen, sagte auch Dr. Christoph Bührer von der Charité in Berlin. Bislang wird die unreife Haut dieser Frühchen oft mit Vaseline geschützt. Visschers Tests aber legen nahe, daß die wasserhaltige Vernix die Wasserzufuhr für die entstehenden Hautzellen bedarfsabhängig regelt.

Auch Menschen mit sehr empfindlicher Haut oder Neurodermitis könnten nach Angaben der Ärzte von der Kunst-Schmiere profitieren. Untersuchungen legen nahe, daß die Vernix auch eine antimikrobielle Wirkung hat, weil sie bestimmte Proteine, Bakterien, Viren und Pilze unschädlich macht.

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