Antivirale Herpes-Therapie schützt Partner

SEATTLE (gwa). Menschen mit Herpes-genitalis, die täglich 500 mg Valaciclovir einnehmen, können ihre Partner vor Ansteckung schützen. Außerdem wird mit dieser Therapie die Rate von Rezidiven bei den bereits Infizierten signifikant reduziert.

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Das ergab eine doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie über acht Monate mit 1484 Paaren. Gemacht haben die Studie Dr. Lawrence Corey von der Universität in Seattle im US-Staat Washington und seinen Kollegen.

Einer der Partner jeden Paares mußte Herpes genitalis (Herpes-simplex-Virus Typ 2, HSV-2) haben, der andere mußte HSV-2-negativ sein. Die Paare wurden über sichere Sexualpraktiken wie das Benutzen von Kondomen informiert. Die infizierten Partner wurden per Los entweder der Verum-Gruppe zugeteilt und erhielten einmal täglich 500 mg Valaciclovir (in Deutschland Valtrex® S), oder sie bekamen Placebo (NEJM 350, 2004, 11).

Ergebnis: Symptomatische Neuinfektionen mit HSV-2 wurden bei vier (etwa 0,5 Prozent) von 743 zuvor negativen Partnern in der Verum-Gruppe, dagegen bei 16 (2,2 Prozent) von 741 in der Placebo-Gruppe nachgewiesen. Bei 14 zuvor negativen Probanden der Verum-Gruppe wurden neu HSV-2-Virusmaterial oder Antikörper nachgewiesen, in der Placebo-Gruppe waren es 27, das sind 1,9 versus 3,6 Prozent. Beide Unterschiede waren signifikant.

Auch die zu Studienbeginn bereits infizierten Probanden profitierten signifikant von der Therapie: Die Rezidivrate lag in der Verum-Gruppe bei 0,1 pro Monat, mit Placebo bei 0,4. Aufgrund dieser Ergebnisse hat die US-amerikanische Behörde FDA das Präparat auch zur Prävention von HSV-2-Übertragungen zugelassen.

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