Neurodermitis - Pimecrolimus senkt Schubzahl

NEUSS (hsr). Ekzemschübe verlaufen auch bei Neurodermitis-kranken Säuglingen und Kleinkindern mit Pimecrolimus-Creme milder als mit einer herkömmlichen topischen Steroidbehandlung. Zudem läßt sich die Zahl der Krankheitsphasen senken. Eine Voraussetzung dafür ist aber, daß die Haut schon frühzeitig mit dem Calcineurin-Hemmer eingerieben wird.

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Diese Erfahrung hat der niedergelassene Pädiater Ralph Köllges aus Mönchengladbach mit der neuen Substanz gemacht. "Bisher haben wir einen Schub abgewartet und die Kinder erst dann behandelt", sagte Köllges bei einer Veranstaltung des Unternehmens 3M Medica in Neuss zur Markteinführung von Douglan® Creme.

Das Präparat mit einprozentiger Pimecrolimus-Formulierung ist zugelassen für Erwachsene und Kinder ab zwei Jahren und seit Mitte Dezember im Handel erhältlich (die "Ärzte Zeitung" berichtete).

Der Kinderarzt plädiert dafür, mit der lokalen Behandlung jedoch nicht solange abzuwarten, "bis die Kinder zwei oder drei Jahre alt sind". Denn das neue Therapiekonzept bietet nach seinen Angaben nicht nur eine deutliche Verringerung der Ekzemschübe, sondern auch ein Nachlassen der Reaktionsbereitschaft der Haut.

Dafür sei allerdings ein möglichst früher Behandlungsbeginn bereits bei ersten Symptomen wie Juckreiz erforderlich. Denn bei bis zu 75 Prozent der Kinder mit Neurodermitis tritt diese Symptomatik schon in den ersten sechs Lebensmonaten auf.

Eine Dauertherapie mit Pimecrolimus ist wegen der guten Verträglichkeit der Substanz möglich. Wie wirksam eine solche Dauertherapie bei Kindern ist, belegt nach Aussage von Köllges unter anderem eine placebokontrollierte Studie mit 713 Kindern zwischen zwei und 17 Jahren.

Die Kinder wurden bei beginnenden Symptomen entweder zweimal täglich mit der Substanz oder mit einer Wirkstoff-freien Cremegrundlage eingerieben. Topische Steroide wurden nur dann verwendet, wenn sich trotz der Behandlung Ekzeme entwickelten.

Die Ergebnisse: Über einen Zeitraum von sechs Monaten waren mit Pimecrolimus 65 Prozent der Kinder im Vergleich zu 35 Prozent aus der Kontrollgruppe vollständig schubfrei, nach einem Jahr lag das Verhältnis bei 51 zu 28 Prozent. 57 Prozent der mit dem Verum-Präperat behandelten Patienten benötigten im Verlauf eines Jahres keine topischen Steroide, verglichen mit 32 Prozent aus der Kontrollgruppe.

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